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Berlin: Geraldine Chaplin staunt

Und Wowereits Freund fürchtet sich bei der „Auto Zeitung“ vorm Presseball

STADTMENSCHEN

Sie findet Berlin „amazing“. Und Geraldine Chaplin erklärt auch gleich warum, denn wir sind auf einer Fete der „Auto Zeitung“, und bei sowas haben Frauen viel Zeit, mal in Ruhe ein paar Takte zu reden, weil die Männer ja alle Oldtimer gucken sind. „Amazing“ heißt im Englischen gleichzeitig „wundervoll“, „überraschend“ und „erstaunlich“. Und die AidsGala, ihre erste Station einer erstaunlichen Berliner Woche, fand sie ganz und gar wundervoll: die ausgelassene Stimmung der Künstler, das grandiose Finale, die exzellenten Solo-Partien. Sie gerät richtig ins Schwärmen, so dass ihre schwarzen Augen blitzen, was einen guten Kontrast macht zu den wunderschönen goldenen Ohrgehängen, die sie trägt. Und dann schwärmt sie gleich weiter von Eventkoch Hans-Peter Wodarz und „Pomp, Duck and Circumstance“, wirklich „amazing“. Ähnliches hat sie noch nie gesehen. Begeistert erzählt sie von den unglaublichen Artisten. Und wirkt dabei selber unglaublich. Sie ist halt in einer Familie groß geworden, in der die Kunst des Staunens geübt wurde, was sehr charmante Folgen hat. Morgen geht es leider zurück nach Madrid. Geraldine Chaplin pendelt ständig zwischen drei Orten, die ihr „Zuhause“ sind. In der Schweiz besitzt die Familie ein Haus, in Miami lebt ihr Sohn, ja und dann ist da noch Madrid. Bis sie alt ist, will sie sich für einen Ort entschieden haben. Aber bis dahin ist noch viel Zeit. Auch für weitere Trips nach Berlin, denn wiederkommen will sie unbedingt, schon wegen der Opern...

Zwischen den pastellfarbenen Limousinen („Do not touch!“) aus den 60er Jahren, die im Fabrik-Ambiente des Moabiter Meilenwerks vor rohen Mauern funkeln, ist ansonsten der aufdämmernde Bundespresseball das Hauptthema. Dessen Macher stehen offensiv entspannt herum, Ober-Organisator Alfred Gertler („Was soll ich mich aufregen...?“), Interconti-Chef Willy Weiland („Alles im Griff...“). Da hört man lieber ein bisschen zu, wie Bürgermeisterfreund J örn Kubicki dem mitfühlenden Senatssprecher Michael Donnermeyer sein Herz ausschüttet. Immer Blitzlichtgewitter. Ohne Ende. Den ganzen Abend lang. Und dann nehmen sie doch dauernd irgendwelche ollen Archivfotos, wo man vielleicht gerade mal einen schlechten Tag hatte. Gerade jetzt hat er einen guten Tag. Er strahlt. Schade, dass kein Fotograf in der Nähe ist. Das Archiv würde sich freuen.Bi

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