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Die Gertraude steht in Friedrichsfelde.

© imago

Gertraudenbrücke in Berlin-Mitte: Wo ist die Statue der Gertraude?

Eine 100 Jahre alte Bronzefigur wird abtransportiert. Bei der Polizei geht ein Notruf ein. Niemand weiß, wo sie hin ist.

Aufregung in Mitte. Ist nach dem spektakulären Münzraub aus dem Bode-Museum erneut ein Berliner Kulturgut gestohlen worden? Fest steht, die über 100 Jahre alte Bronzefigur der Heiligen Gertraude von der Gertraudenbrücke, die auf die Spreeinsel führt, ist verschwunden.

„Es ist kurios“, sagt Dagmar Lipper, die in einem Bürogebäude direkt neben der Brücke arbeitet. Am Donnerstagvormittag hatten ihre Kollegen beobachtet, wie die drei Meter große Statue von einem mobilen Kran abtransportiert worden war. „Es wirkte alles normal, aber später kam die Polizei und untersuchte den leeren Sockel“, sagt Lipper. Die Polizei bestätigt dem Tagesspiegel am Freitag, dass die Statue nicht mehr auf der Brücke steht. Ein Anwohner habe den Vorfall angezeigt. Ob Gertraude gestohlen oder zur Sanierung abtransportiert wurde, weiß die Polizei zunächst nicht.

„Die Ermittlungen dauern an“, heißt es. Am Abend dann Entwarnung: „Es deutet nichts daraufhin, dass die Statue gestohlen wurde.“ Der Abtransport sei von der Senatsverwaltung in Auftrag gegeben worden. Von welcher, weiß die Polizeisprecherin ebenso wenig, wie den aktuellen Verbleib der Gertraude.

Auch ein Anruf bei der Senatsverwaltung für Kultur, der das Denkmalamt untersteht, bringt keine Klarheit. „Die Statue müsste eigentlich in einem städtischen Museum sein“, vermutet Bernd Rottenburg von den Staatlichen Museen zu Berlin. Doch auch dort hat man sie nicht gesehen. Es scheint fast, als ob nicht nur Anwohner aus Mitte die Statue suchen.

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