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Berlin: Gesetzliches Rauchverbot: Zigaretten ins Abseits?

"Gegen den Rauch aus zweiter Hand" - sas ist das Motto des diesjährigen Weltnichtrauchertages, den die Weltgesundheitsorganisation jährlich am 31. Mai begeht.

"Gegen den Rauch aus zweiter Hand" - sas ist das Motto des diesjährigen Weltnichtrauchertages, den die Weltgesundheitsorganisation jährlich am 31. Mai begeht. Denn das Passivrauchen ist nach Ansicht von Ärzten ein ernst zu nehmendes Problem. "Der Wirkungszusammenhang von Passivrauch und verschiedenen Krankheiten ist grundsätzlich dem beim aktiven Rauchen vergleichbar", heißt es beim Deutschen Krebsforschungszentrum Heidelberg.

Viele Nichtraucherkampagnen und zunehmend auch Politiker setzen beim Kampf gegen den blauen Dunst inzwischen auf gesetzliche Regulierungen. Am diesjährigen Nichtrauchertag am Donnerstag will der Bundestag eine Gesetzesänderung beschließen, die Nichtrauchern am Arbeitsplatz ein Recht auf nikotinfreie Atemluft einräumt. Da der Entwurf von allen Fraktionen initiiert wurde und schon die Ausschüsse passiert hat, wird er wohl tatsächlich verabschiedet werden.

Auch in Berlin fordern Organisationen staatliche Ge- und Verbote in Sachen Nichtraucherschutz. In einem offenen Brief an den Regierenden Bürgermeister Eberhard Diepgen mahnt der Nichtraucherbund Berlin den Senat, seine "Möglichkeiten, saubere Luft für Nichtraucher zu schaffen, voll auszuschöpfen". Die Unterzeichner weisen darauf hin, dass "wirksamer Nichtraucherschutz häufig nur mit einem ausdrücklichen und eindeutigen Rauchverbot möglich ist". So soll unter anderem in allen städtischen Krankenhäusern ein Rauchverbot gelten, außer "in einem abgeschirmten, von außen nicht einsehbaren Ort". Auch in Schwimmbädern, städtischen Jugendeinrichtungen oder Schulen soll der Senat als Hausherr das Rauchen "grundsätzlich untersagen" - auch den Lehrkräften. Das "Rauchverhalten der Lehrer wird Gegenstand der dienstlichen Beurteilung."

"Der Staat hat eine Vorbildfunktion", sagt Andreas Schmidt, zweiter Vorsitzender des Nichtraucherbundes. Nur sei das derzeit leider nur ein eher theoretisches Vorbild - "solange zum Beispiel Eberhard Diepgen oder Schulsenator Klaus Böger aktive Raucher sind."

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