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Nils Leege (46), ist Hals-Nasen-Ohrenarzt in Spandau. Er ist der Held, der einem Kleinkind durch einen beherzten Sprung von einem Ausflugdampfer das Leben rettete.

© privat

Gespräch mit dem Retter: „Ich wusste, es muss was passieren, oder das Kind ertrinkt“

Nils Leege sprang von einem Dampfer in die Spree, weil ein Kleinkind vom Ufer ins kalte Wasser gefallen war. Der Berliner Arzt erzählt, wie er das Kind rettete.

Herr Leege, haben Sie nicht gezögert, ins elf Grad kalte Wasser zu springen?

Nein, ich wusste, jetzt muss etwas passieren, oder das Kind ertrinkt. Ich hörte noch, wie jemand an Bord äußerte „bringt doch eh nichts“. Das war mir egal. Die Kälte habe ich in dem Moment nicht gespürt.

Der Junge trieb bereits unter der Oberfläche.

Ungefähr eine Minute hat es vom Sprung ins Wasser gedauert, bis ich am Ufer angekommen bin, denn so konnte ich besser helfen. Ein anderer Mann, der von der Uferseite ins Wasser gestiegen war, reichte mir den Jungen hoch.

War er bewusstlos?

Er hatte eine Schockstarre. Ich habe ihn bäuchlings über meinen Arm gelegt und zum Erbrechen gebracht. Dann schnaufte er. Das war erst mal das Wichtigste.

Er war ausgebüxt, während seine Eltern im Tiergarten grillten.

Die Eltern kamen, bevor die Feuerwehr eintraf. Beide waren unter Schock. Der Vater bedankte sich ausgiebig bei mir. Man sollte ihnen keine Vorwürfe machen. Das kann passieren.

Das Interview führte Tanja Buntrock.

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