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Berlin: Gesuchte Hälfte des Brücke-Gemäldes im Wald gefunden Bild lag in Müllbeutel verpackt an Bundesstraße im Süden der Stadt

Gut zwei Monate nach dem spektakulären Kunstdiebstahl aus dem Brücke-Museum in Grunewald ist jetzt das letzte noch fehlende Stück der Diebesbeute entdeckt worden. Die zweite Hälfte des Gemäldes „Junges Mädchen“ wurde am Montag in einem Müllbeutel an der Bundesstraße 96 A südlich von Berlin gefunden.

Gut zwei Monate nach dem spektakulären Kunstdiebstahl aus dem Brücke-Museum in Grunewald ist jetzt das letzte noch fehlende Stück der Diebesbeute entdeckt worden. Die zweite Hälfte des Gemäldes „Junges Mädchen“ wurde am Montag in einem Müllbeutel an der Bundesstraße 96 A südlich von Berlin gefunden. Dies bestätigte die Polizei am Dienstag. Die Hälfte ist den Angaben zufolge stärker beschädigt als ihr Pendant, das mit den acht anderen entwendeten Bildern bereits vor einem Monat sichergestellt worden war. Dennoch ist das Gemälde nach Einschätzung von Kunstexperten in einem restaurierungsfähigen Zustand. Das Bild war 1908 von Max Pechstein gemalt worden. Sein Wert wird auf 250 000 Euro geschätzt.

Bei dem Einbruch am 20. April waren neun expressionistische Kunstwerke mit einem Gesamtwert von 3,6 Millionen Euro erbeutet worden. Als Diebe waren Ende Mai zwei Ex-Jugoslawen ermittelt worden, die bereits wegen Einbruchs in ein Optikergeschäft in Untersuchungshaft saßen. Zehn Tage zuvor hatte die Polizei fünf mutmaßliche Hehler festgenommen. Bei ihnen waren auch acht der gestohlenen Kunstwerke sowie die andere Hälfte des in der Mitte zerschnittenen Pechstein-Gemäldes gefunden worden.

Der Tipp, wo die fehlende Bildhälfte zu finden sei, stammte offenbar von den Tätern selbst. Die Polizei hatte am Montagmittag den Anruf eines Berliner Rechtsanwaltes erhalten, dessen Mandant einer der am Diebstahl Beteiligten ist. Er beschrieb den Beamten im n seines Klienten den Weg zu der Fundstelle in einem Waldstück. An einer kleinen Verbindungsstraße in Richtung Kleinbeeren, fanden die Beamten das in Plastiktüten verpackte und zusammengerollte Gemäldestück. Warum und durch wen es dort abgelegt wurde, ist noch nicht bekannt.

Beim Brücke-Museum reagierte man auf den Fund mit großer Erleichterung. „Wir sind sehr froh, dass jetzt das ganze Gemälde wieder da ist“, sagte ein Mitarbeiter am Dienstag. Zwar sei noch nicht abzusehen, ob und mit welchem Aufwand das Bild wieder zu einem Ganzen zusammengefügt werden könne. Es sei aber davon auszugehen, dass nach einer Restaurierung nur noch Fachleute erkennen werden, wo einst der Schnitt verlaufen war. Als Folge des Einbruchs ist das Museum derzeit geschlossen. Unter anderem werden neue Sicherheitsvorkehrungen eingebaut. Im September soll das Brücke-Museum, das 1967 eröffnet wurde und als eine der bedeutendsten expressionistischen Sammlungen Deutschlands gilt, mit einer August-Macke-Schau wieder für Besucher geöffnet werden. Lars von Törne / Benedict M. Mülder

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