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Gesundheit: Hellersdorf schützt seine Kinder

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung prämiert den Bezirk für seine gute Vorsorge. Wie im "Netzwerk Kinderschutz" des Senats vorgesehen planen jetzt auch die anderen Bezirke intensivere Betreuung.

4438 Kinder nahmen im vergangenen Jahr erfolgreich an den vorgeschriebenen kinderärztlichen Untersuchungen U1 bis U9 im Bezirk Marzahn-Hellersdorf teil. Der Bezirk hatte in sechs von neun Ortsteilen ein Netzwerk von Kinderärzten, Tagesstätten und Tagesmüttern aufgebaut, um Kinder damit besser vor Verwahrlosung und Misshandlung zu schützen. Die Zentrale für gesundheitliche Aufklärung verlieh Bezirksbürgermeisterin Dagmar Pohle (Die Linke) gestern dafür in der Kita „Raupe Nimmersatt“ den Netzwerkpreis mit 1000 Euro für die Aktion „Ich geh zur U – und Du?“

Der Bezirk habe bereits im Jahr 2006 mit dem Aufbau des Netzwerkes begonnen, um keines der Kinder in der Vorsorge vom Säugling bis zum Kind im Vorschulalter „durchrutschen zu lassen“, sagte Pohle. Um Eltern umfassend über die Untersuchungen aufzuklären, seien Informationsabende zwischen allen wichtigen Anlaufstellen initiiert und E-Mail-Kontakte hergestellt worden. Dadurch seien 2007 sieben Prozent mehr Kinder bei Kinderärzten untersucht worden als im Vorjahr, sagte Pohle.

Nach Aussagen der Bürgermeisterin, die auch die Gesundheitsabteilung leitet, gäbe es aber immer noch rund 2000 Kinder pro Jahr, die in Marzahn-Hellersdorf nicht an allen neun Untersuchungen teilnähmen. Laut der Senatsgesundheitsverwaltung würden vor allem Kinder ab zwei Jahren häufig nicht mehr zu Vorsorgeuntersuchungen kommen. Für das kommende Jahr wolle der Bezirk daher auch die restlichen drei Ortsteile in das Netzwerk integrieren, um damit mehr Eltern zu erreichen, sagte Pohle.

Nach der Diskussion um zusätzliche Sozialarbeiterstellen für die bezirklichen Jugendämter bereiten sich die zwölf Bezirke nunmehr darauf vor, Familien nach der Geburt eines Kindes intensiver zu betreuen, wie es das Netzwerk Kinderschutz des Senats vorsieht. Das Bezirksamt Treptow-Köpenick will zum ersten Juli mit einem Kooperationsvertrag die Zusammenarbeit zwischen seiner Jugend- und Gesundheitsabteilung verstärken. Spandaus Gesundheitsstadtrat Martin Matz kritisiert unterdessen, dass sich durch solche Aktionen nichts ändern wird: „Wir haben nicht mehr Stellen für Sozialarbeiter bekommen und besuchen bisher nur 48 Prozent aller Familien.“ liv

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