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Gesundheitsbranche: Bei Vivantes leert sich die Chefetage

Die Vize-Vorsitzende und der Personal-Geschäftsführer scheiden aus dem landeseigenen Klinikkonzern aus.

Deutschlands größter kommunaler Klinikkonzern verliert erneut zwei führende Mitarbeiter. Mit der stellvertretenden Vorsitzenden der Geschäftsführung, Dorothea Dreizehnter, verlässt nach fünf Dienstjahren die Nummer zwei in der Unternehmenshierarchie die Klinikkette. Außerdem ist intern bekannt geworden, dass der für das Personal zuständige Geschäftsführer Manfred Rompf demnächst bei Vivantes aufhört. Einen Nachfolger für dessen Posten, hieß es, sei aber schon gefunden. Wer und wann für Ex-Vize-Chefin Dreizehnter aufrückt, steht allerdings noch nicht fest.

Der Aufsichtsrat der landeseigenen Klinikkette hätte die 47 Jahre alte Managerin gern im Unternehmen behalten. Für ihr Ausscheiden führt Dreizehnter einer Vivantes-Sprecherin zufolge persönliche Gründe an. Der Konzernchef Joachim Bovelet dankte ihr zum Abschied. Sie habe „erheblichen Anteil an der wirtschaftlichen Konsolidierung“ der einst hoch verschuldeten Klinikkette. Die Vivantes-Leitung erklärte, die beiden Personalien hätten nichts miteinander zu tun.

Einige Mitarbeiter vermuten, Dreizehnters Entscheidung habe auch mit dem Fall der in diesem April gekündigten Chefärztin Karin Büttner-Janz zu tun. Die beiden sollen Angaben von Büttner-Janz zufolge in einer engen Beziehung zueinander gestanden haben. Büttner-Janz war ihren Anwälten zufolge wegen einer Liebesbeziehung zu einer Frau im Klinikvorstand gekündigt worden. Dem widersprach Vivantes-Chef Bovelet, vielmehr sei das Betriebsklima gestört gewesen.

Die anerkannte Orthopädin und Turn-Olympiasiegerin Büttner-Janz hatte gegen ihre fristlose Entlassung geklagt. In knapp zwei Wochen sehen sich der Vivantes-Chef und die Ärztin vor Gericht. Bis zu dem Termin sollten die Anwälte der 60-Jährigen mit den Vivantes-Vertretern ausloten, inwiefern man sich ohne Urteil einigen könnte. Die Anwälte von Büttner-Janz hatten signalisiert, sich womöglich auf eine Abfindung einzulassen. Wegen der Position der Chefärztin – sie war für zwei Orthopädien in Friedrichshain-Kreuzberg zuständig – dürfte es um mehrere 100 000 Euro gehen.

Im vergangenen Jahr hatte schon der für Finanzen zuständige Geschäftsführer bei Vivantes aufgehört: Peter Schnitzler habe neue Herausforderungen gesucht, hieß es. Dies wird auch über den noch amtierenden Personalchef Manfred Rompf gesagt.

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