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Ein Sanierungsfall: das Charité-Hochhaus.

© dpa

Gesundheitsstadt Berlin: Der Charité fehlt ein Doktor

Die Charité will ihren hässlichen, aber traditionsreichen Bettenturm behalten. Das ist verständlich. Aber dann muss der Vorstand mehr als ein amputiertes Konzept vorlegen. Ein Kommentar.

Von Ulrich Zawatka-Gerlach

Niemand zweifelt daran, dass die Berliner Charité ein europaweit blinkender Leuchtturm der Universitätsmedizin ist. Mit einem klugen Kopf an der Spitze, der Max Einhäupl heißt. Aber es wird nicht lange dauern, dann zweifelt auch niemand mehr daran, dass der Charité-Vorstand im Umgang mit Geld völlig überfordert ist. Vielleicht ist es schon am Freitag soweit, wenn im Aufsichtsrat des Klinikums ein Konzept für das Bettenhaus in Mitte präsentiert wird, das amputiert wirkt: Es hat nach dem, was man bisher weiß, weder Hand noch Fuß.

Es ist verständlich und wohl auch vernünftig, dass die Charité ihr hässliches, aber traditionsreiches Hochhaus behalten will. Aber dann muss auch zweifelsfrei nachgewiesen werden, dass dies eine Lösung des Sanierungsproblems ist, bei der öffentliche Mittel in dreistelliger Millionenhöhe wirtschaftlich eingesetzt werden. Im Moment sieht es aber so aus, als wenn die Zahlen nicht so richtig stimmen. Und die Vermutung, dass einige Etagen medizinfrei vermarktet werden können, bleibt vorerst ein unbewiesener Wunsch. Kurzum: Der Charité fehlt ein Doktor, der sich kompetent um die wirtschaftlichen Dinge kümmert.

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