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Berlin: GEW warnt vor Lehrermangel – Eltern organisieren Protest

Drei Wochen vor den Ferien warten viele Schulen noch auf neue Lehrer für das nächste Schuljahr. Die Bildungsverwaltung schaffe es wieder nicht, freie Stellen rechtzeitig zu besetzen, bemängelte gestern die Lehrergewerkschaft GEW.

Drei Wochen vor den Ferien warten viele Schulen noch auf neue Lehrer für das nächste Schuljahr. Die Bildungsverwaltung schaffe es wieder nicht, freie Stellen rechtzeitig zu besetzen, bemängelte gestern die Lehrergewerkschaft GEW. Somit sei eine vernünftige Planung nicht mehr möglich. Viele junge Lehrer gingen in andere Bundesländer, weil sie nicht länger auf Stellen in Berlin warten könnten.

Laut GEW fehlen zurzeit noch hunderte Pädagogen. Ein Großteil der Stellen soll mit Lehrern aus dem Ostteil besetzt werden, wo Schulen geschlossen wurden. Dies aber bringt Probleme, weil die Bezirke erst die Schüleranmeldungen für das nächste Jahr abwarten, bevor sie festlegen, ob und welche Lehrer gehen können. Die GEW betonte gestern, es liege nicht an den Personalräten, wenn diese Umsetzungen lange dauerten. Diese Darstellung weist CDU-Schulexperte Gerhard Schmid als „Heuchelei“ zurück: Schließlich habe doch die GEW eine Dienstvereinbarung getroffen, derzufolge jede einzelne strittige Umsetzung durch eine paritätisch besetzte Kommission aus zwei Personalräten, einer Frauenvertreterin und zwei Schulräten zu regeln sei. Dies aber koste viel Zeit, da „um jeden Einzelfall gerungen werden muss“. Für Schmid ist es überdies ein Zeichen der „Berliner Verwahrlosung und Liederlichkeit“, wenn Überhänge und Bedarf nicht rechtzeitig abgestimmt würden. Schmid stimmte aber mit der GEW darin überein, dass Berlin angesichts des drohenden Lehrermangels in den nächsten Jahren kaum Chancen hat, Jungpädagogen zu bekommen, weil Berlin ihnen weniger bezahlt als andere Länder und neue Lehrer zurzeit nicht verbeamtet.

Die Finanznot bringt weitere Nachteile mit sich: Im kommenden Schuljahr sollen weniger Erzieher an den Europaschulen zur Verfügung stehen, wovor Eltern warnen. Zudem wird sich die Personalbemessung für die Integration behinderter Kinder an einigen Schulen verschlechtern. Dagegen wollen morgen Eltern und Lehrer der Schöneberger Grundschule am Rüdesheimer Platz protestieren. sve

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