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Berlin: Giftfasern in Schulen: Bezirke sauer auf Böger

Teilentwarnung in Sachen "Künstliche Mineralfasern": An der Werner-Seelenbinder-Sportoberschule wurde bei den gestrigen Messungen nur eine geringe Belastung der Raumluft festgestellt; am Coubertin-Gymnasium fand man überhaupt keine der Krebs erregenden Fasern, hieß es gestern aus Fachkreisen. Die Senatsschulverwaltung will sich zu den Befunden erst heute äußern.

Teilentwarnung in Sachen "Künstliche Mineralfasern": An der Werner-Seelenbinder-Sportoberschule wurde bei den gestrigen Messungen nur eine geringe Belastung der Raumluft festgestellt; am Coubertin-Gymnasium fand man überhaupt keine der Krebs erregenden Fasern, hieß es gestern aus Fachkreisen. Die Senatsschulverwaltung will sich zu den Befunden erst heute äußern. Sie beriet sich zunächst mit Fachleuten, um die Ergebnisse zu bewerten.

Die Bezirke wollen weitere Messungen vornehmen, um Eltern und Schülern Gewissheit zu verschaffen. Zugleich übten sie gestern Kritik am Krisen-Management der Schulverwaltung. Die jetzige Eile sei nur deshalb entstanden, weil die Bezirke zu spät unterrichtet worden seien: An der Werner-Seelenbinder-Schule wurden die Dämmmatten mit den Krebs erregenden Fasern dem Vernehmen nach schon am 30. Juli gefunden, aber erst am 23. August unterrichtete die Senatsschulverwaltung die Bezirke. Und dies, obwohl davon auszugehen war, dass es Dutzende Schulen aus den siebziger Jahren gibt, die in vergleichbarer Bauweise errichtet wurden. Lichtenberg-Hohenschönhausen hat von seinen 45 Schulen des gefährdeten Bautyps zwei Schulen nach dem Zufallsprinzip ausgesucht. Hier wurden Deckenplatten entfernt und ein Gebläse aufgestellt, während die Messungen laufen. Auf diese Weise wolle man die Bedingungen des Schulbetriebs simulieren, um zu verlässlichen Ergebnissen zu kommen, berichtete gestern Baustadtrat Andreas Geisel (SPD).

Falls sich heute oder morgen herausstelle, dass die Fasern "verwirbeln", müsse es sofort eine Krisensitzung geben, weil der Schulbeginn gefährdet sei. Falls nichts nachgewiesen werde, wolle er trotzdem nach und nach die Querlüftungen sanieren lassen, weil man nie sicher gehen könne, dass die Abdichtung der Lüftungen im Schulbetrieb schadhaft werden, so Geisel.

Auch im Bezirk Marzahn-Hellerdorf begannen gestern morgen an fünf Schulen Messungen. Weitere 19 Schulen folgen, kündigte Schulstadtrat Michael Szulczewski (CDU) an. Er schließt nicht aus, dass die Schule am Montag mit einem Wandertag beginnt. Für heute hat Staatssekretär Thomas Härtel (SPD) die Stadträte zur Krisensitzung einberufen.

sve

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