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Berlin: Glietsch klagt über zu viel Hierarchie Polizeipräsident hält an Zeitplan für Strukturreform fest

Die Polizei werde in ihrer derzeitigen Organisationsform durch zu viel Hierarchie und Bürokratie gelähmt, sagte Polizeipräsident Dieter Glietsch am Mittwoch während des Landesdelegiertentages des Bundes Deutscher Kriminalbeamter (BDK). Er ließ keinen Zweifel, dass er seinen Zeitplan zur Strukturreform der Behörde einhalten will.

Die Polizei werde in ihrer derzeitigen Organisationsform durch zu viel Hierarchie und Bürokratie gelähmt, sagte Polizeipräsident Dieter Glietsch am Mittwoch während des Landesdelegiertentages des Bundes Deutscher Kriminalbeamter (BDK). Er ließ keinen Zweifel, dass er seinen Zeitplan zur Strukturreform der Behörde einhalten will. Wie berichtet, soll mit der Pensionierung von Landesschutzpolizeidirektor Gernot Piestert im März 2003 das Landesschutzpolizeiamt aufgelöst werden. Die Direktionen unterstehen dann Glietsch direkt. Die Ergebnisse der Projektgruppe, die die notwendigen Maßnahmen der Strukturreform erarbeitet, sollen Glietsch zufolge in etwa zwei bis drei Wochen vorgestellt werden.

Der Polizeipräsident kündigte an, dass eine Direktion aufgelöst wird. In der Vergangenheit wurde immer darüber gesprochen, dass die beiden Direktionen 6 und 7 im Ostteil der Stadt zusammengelegt werden. Politisch waren allerdings auch Modelle diskutiert worden, die für Berlin fünf oder nur vier Polizeidirektionen vorsahen. Die beiden Polizeiabschnitte 72 und 73 in Marzahn werden bereits zum 1. November zusammengelegt.

Empörung löste die Äußerung Glietschs aus, dass die Polizei bei Änderung ihrer Organisationsstruktur durchaus mit ihrem derzeitigen Personalstand auskommen könne. Besonders der betroffene Polizeinachwuchs kritisierte diese Ansicht des Polizeipräsidenten. Die Polizeischüler, sowohl von der Schutz als auch von der Kriminalpolizei, sind derzeit verunsichert, was sie erwartet. Ein angehender Kriminalbeamter fragte auf dem BDK-Delegiertentag: „Was bleibt einem denn anderes übrig, als Berlin zu verlassen?“ Wie berichtet, haben sich viele Polizeischüler aus Berlin in Hamburg beworben und haben von dort auch bereits Einstellungszusagen. Hamburg umwirbt den hiesigen Polizeinachwuchs, seit Innensenator Ehrhart Körting (SPD) mitgeteilt hat, es gebe keine Einstellungsgarantie für die 2003 und 2004 zu Ende gehenden Lehrgänge.

Er hoffe, dass die Verhandlungen zum Solidarpakt mit den Gewerkschaften schon bald wieder aufgenommen werden können, sagte Glietsch. Er hatte wegen der geplatzten Verhandlungen die bevorstehende Vereidigung von rund 700 Polizeischülern kurzfristig abgesagt. weso

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