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Berlin: Gnadenfrist für Bäume im Crelle-Kiez

Der Kampf um drei große Linden in der Crellestraße bringt das Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg in die Bredouille. Einerseits wolle man die Anwohner nicht durch eine Nacht- und Nebel-Aktion provozieren, sagte Stadtrat Oliver Schworck (SPD).

Der Kampf um drei große Linden in der Crellestraße bringt das Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg in die Bredouille. Einerseits wolle man die Anwohner nicht durch eine Nacht- und Nebel-Aktion provozieren, sagte Stadtrat Oliver Schworck (SPD). Andererseits habe der Investor des geplanten Neubaus eine rechtskräftige Fällgenehmigung. Nachdem das Verwaltungsgericht dem Umweltverband BUND in der vergangenen Woche das Recht zu einer Klage gegen die geplanten Fällungen abgesprochen hatte, nahm jetzt die nächsthöhere Instanz eine Beschwerde des Verbandes dagegen an. Nach Auskunft des BUND bat das Oberverwaltungsgericht außerdem das Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg um die Zusage, die Bäume nicht zu fällen.

Während der Umweltverband die Fällungen für illegal hält, betont Schworck: „Wir sind keine Rechtsbrecher.“ Das Amt handele gemäß dem Landesrecht, das die Fällung erlaube. Ob diese Regelung gegen Bundesrecht verstoße, sei eine andere Frage. Der Bezirk hoffe auf eine juristische Bewertung „in sehr absehbarer Zeit.“

Die Straßenbäume sollen weichen, weil auf dem angrenzenden Grundstück ein Wohnhaus gebaut werden soll. Nach Protest der Anwohner war die Fällbrigade in der vergangenen Woche wieder abgerückt. Die Nachbarn werfen dem Bezirksamt vor, sie über die Dimensionen des Neubaus getäuscht zu haben. obs

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