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Der neue Parkranger Cengiz Demirci.

© dpa

Görlitzer Park: Neuer Chefdiplomat

Ein Parkmanager soll die Konflikte im Görlitzer Park befrieden - indem alle mit allen reden. Doch das ist noch kein Erfolg. Ein Kommentar

Ein Kommentar von Thomas Loy

Ein Deutscher mit türkischen Wurzeln, wer würde besser nach Kreuzberg passen? Cengiz Demirci managt ab November den Görlitzer Park. Mit ihm soll die Wende gelingen, weg vom Drogensumpf, hin zum „Park für alle“. Und weil in Kreuzberg beim Wörtchen „alle“ keine Kompromisse gemacht werden, sollen auch die Dealer „mit ins Boot“, sagt Demirci, ein wenig gedankenlos metaphernd, denn viele dealende Flüchtlinge kamen über das Mittelmeer. Wie das funktionieren soll, dass Anwohner, Cafébetreiber, Kitaleiter, Obdachlose und Drogenhändler eine gemeinsame Lösung finden, weiß niemand im grün-alternativ gemanagten Kreuzberg. Macht nichts. Wäre ja nicht das erste Mal.

Die Befriedung kostet mindestens eine halbe Million Euro

Viel Geld wird in die Hand genommen, um eine Grünfläche zu befrieden. Der Bezirk rechnet mit einer halben Million Euro und hat weitere Summen beantragt. Das kann man noch akzeptieren, solange das Geld nicht nutzlos in den Parkwiesen versickert. Wenn alle mit allen reden, ist das noch kein Erfolg. Jeder ausstiegswillige Dealer wird durch einen Nachrücker ersetzt. Solange der Görli international als Umschlagplatz beworben wird, lassen sich die Drogen nicht wegdiskutieren.

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