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Berlin: Golfen im Dreieck

Abschlagen und einlochen: Nahe dem Potsdamer Platz entsteht ein Übungsplatz Spielen kann jeder – gelockt werden sollen aber vor allem Geschäftsleute

In der Mittagspause eine Partie Golf spielen? Nahe dem Potsdamer Platz soll das ab Ende August möglich sein. Die „Global Golf GmbH“ will das komplette Gelände zwischen U-Bahnhof Gleisdreieck und Potsdamer Platz zu einem Golfplatz umbauen. Der Bauantrag dafür wird am Donnerstag eingereicht, er ist bereits mit dem Bezirksamt abgestimmt. 1,8 Millionen Euro soll der Übungsplatz, die so genannte Driving Range, kosten. Das ist kein vollständiger Golf-Parcours, sondern ein Trainingsplatz – allerdings 44000 Quadratmeter groß. Von immer dem gleichen Standort aus versuchen die Spieler, unterschiedlich weit entfernte Löcher zu treffen – vor der Skyline des Potsdamer Platzes.

Mit der U-Bahn mal eben auf den Golfplatz – das wird unkompliziert, aber auch nicht billig. 35 Euro kosten Schläger und Bälle für eine Stunde in dem – kleineren – öffentlichen Teil des Platzes. Hier soll es 25 Abschlagplätze geben. Im Mitgliederbereich auf der gegenüberliegenden Platzseite wird’s noch teurer. 70 Euro kostet hier eine Stunde Bälle-Schlagen. Außerdem sind zusätzlich 500 Euro Aufnahmegebühr und 980 Euro Jahresbeitrag für den Club fällig. Die Begrenzung der Mitgliederzahl auf 1000 soll die Exklusivität erhöhen. Dafür wird hier aber auf echtem Rasen geschlagen, es gibt ein 750 Quadratmeter großes Clubhaus mit Edel-Restaurant und Konferenzräumen – die besonders wichtig sind. „Nur vom Bälleschlagen kriegen wir unsere Investitionen nicht wieder rein“, sagt Matthias Mörtzsch, der die Global Golf GmbH gemeinsam mit den beiden Golflehrern Rick Frazer und Paul Kilner gegründet hat. Ziel sei vor allem, Firmen zu Konferenzen, Präsentationen oder Geschäftsessen auf die Anlage zu locken. Das bringe das meiste Geld. „Das Ambiente wird für solche Gelegenheiten unschlagbar sein“, sagt Mörtzsch. Und wenn die Manager dann auch noch zum Spielen vorbeikommen, umso besser.

Der Mietvertrag für den Platz ist auf dreieinhalb Jahre begrenzt. Danach will die Vivico, eine Tochterfirma der Bahn AG, das Gelände anders weiternutzen. Die Global Golf GmbH will trotz der hohen Investitionen und der kurzen Zeit Gewinn machen. Außerdem werden die Gebäude so gebaut, dass sie später ab- und woanders wieder aufgebaut werden können. Man habe schon den nächsten Ort im Auge, so Mörtzsch. Wo der liegt, wollte er aber nicht verraten.

Wem die 35 Euro pro Golf-Stunde zu teuer sind, der kann im öffentlichen Biergarten der Anlage auch einfach nur die Umgebung genießen. Oder zum Golfplatz in der Chausseestraße in Mitte fahren. Da kosten Schläger und Bälle nur fünf Euro – für den ganzen Tag.

Mehr Informationen zum Golfplatz am Gleisdreieck bei „Global Golf“ unter 30308450. Informationen zum Golfen an der Chausseestraße 94 unter 28047070.

Juris Lempfert

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