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Berlin: Goya tanzt bei Kerzenlicht

Für den Nachtclub im Metropol werden Aktionäre gesucht

Vadim Glowna gehört zu den Auserwählten. Der 62jährige Schauspieler wird auf der VIP-Liste stehen, wenn der Nachtclub Goya im Metropol am Nollendorfplatz seine Pforten öffnet. Und er wird auf dieser Liste sein Leben lang bleiben. Dabei bleibt Vadim Glowna abends viel lieber zu Hause, wie er sagt. „Aber wenn man mal Leute einladen will, ist das doch eine witzige Idee.“ 3960 Euro hat er sich die kosten lassen.

Vadim Glowna ist einer der mittlerweile 750 Aktionäre der Goya AG, die gegründet wurde, um den Umbau des alten Theaters zu finanzieren. Der Schauspieler ist überzeugt, dass das Metropol der richtige Ort für einen Nachtclub ist. Groß, mondän, weltstädtisch. Und wenn Meisterarchitekt Hans Kollhoff Hand anlegt. . . Deshalb steigt Vadim Glowna später an diesem Donnerstagabend im Meistersaal in der Köthener Straße noch auf die Bühne und lädt die Anwesenden ein, doch auch einzusteigen in die Goya AG. Gleich danach übernimmt Hans Kollhoff das Mikrofon. Das ist der Sinn dieser Veranstaltung: Investoren suchen für die Goya AG. Insgesamt 2000 Aktien müssen verkauft werden, wenn der Club wie geplant im Mai 2005 eröffnen soll.

Im Publikum sitzen Prominente wie Filmproduzent Artur Brauner, Schauspielerin Liz Baffoe, Prinz Ferfried von Hohenzollern. Aber auch Rechtsanwälte und Immobilienmakler. Leute, für die 3960 Euro „ein überschaubarer Betrag“ ist, wie einer von ihnen sagt. An langen Tafeln werden Tapas und Wein serviert, später soll es auch noch Paella und ein Muschelgericht geben. Aber erst erklärt der Vorsitzende der Goya AG, Peter Glückstein – unterstützt von Alice Brauner, die für die PR der Vereinigung sorgt – wie ein Abend in der Nobel-Diskothek aussehen soll: Helles Leder an den Wänden, schummriges Kerzenlicht, auf keinen Fall Diskoflackern. Ein spanisches Dreigängemenü werde die Abende einleiten, serviert an langen Holztischen auf der 1000 Quadratmeter großen Restaurantebene. Danach werden die Tische beiseite geräumt, es kann getanzt werden. Die oberste der beiden geplanten Balkonebenen sei allein den Aktieninhabern zugänglich. Und wenn alles klappe, winke denen eine Dividende, „so hoch, dass ich das gar nicht ausdrücken will“.

Später an diesem Abend gibt es noch jiddische Lieder und Berge von Nachtisch. Artur Brauner zeichnet eine Aktie, andere Gäste machen Termine mit Glückstein aus. Ob der riesige Nobel-Nachtklub funktionieren wird, darüber gehen die Meinungen auseinander. Der Raum sei zu groß, sagen die einen, da verliere man sich leicht. Das Metropol verspreche besonderes Flair, sagen die anderen. ase

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