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Berlin: Granatenbastler zu Haftstrafe verurteilt Kreuzberger Rentner hortete

Waffen und Sprengstoff im Keller

Der Kreuzberger WaffenBastler Werner B. ist gestern wegen der Herstellung von Kriegswaffen und einer Explosion in seinem Wohnhaus zu drei Jahren und drei Monaten Haft verurteilt worden. Der 59-Jährige Sprengmeister hatte in seiner Wohnung in der Kloedenstraße und im dazugehörigen Keller 349 Handgranaten aus Eigenbau, 176 Kilogramm Explosivstoffe, knapp 70 Pistolen, Revolver oder Gewehre sowie mehr als 18 000 Schuss Munition gehortet. Am 31. März war es beim Bau einer weiteren Handgranate zu einer Explosion gekommen, bei der B. schwere Verbrennungen an Armen und Händen erlitt.

Vor dem Berliner Landgericht hatte er sich „Liebhaber“ von Waffen aller Art bezeichnet und von Frust über seinen Job als Sprengmeister gesprochen: „Beruflich durfte ich nicht sprengen, da habe ich es privat gemacht.“ Zur Verpfuffung in seinem Keller sei es nur gekommen, weil er nach einem Streit mit seiner Freundin „unaufmerksam“ gewesen sei. Die Richter bezeichneten die Situation als „äußerst gefährlich“. Der gebürtige Thüringer B. saß wegen seiner Waffen-Leidenschaft bereits zu DDR-Zeiten sechs Jahre im Zuchthaus. Vor 13 Jahren soll er wieder mit der Produktion von Handgranaten begonnen haben. Nachts fuhr er oft ins Umland, um sie in Wäldern auszuprobieren. Bis zur Ladung zum Strafantritt wurde dem Sprengmeister Haftverschonung gewährt. K. G.

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