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Berlin: Große Gefühle im Zug nach Nirgendwo

Thomas Hermanns inszeniert im Admiralspalast ein „Trashical“. Premiere ist am Samstag um Mitternacht

Thomas Hermanns liebt die große Geste, das große Gefühl. „Eigentlich ist es typisch deutsch, alles lieber etwas kleiner zu machen“, sagt der Comedian. „Aber ich mag es eine Nummer größer – egal, ob es funktioniert oder nicht.“ Neben der großen Geste muss es aber auch trashig zur Sache gehen, damit Hermanns, dem Berlin schon den „Quatsch Comedy Club“ verdankt, sich wohlfühlt. Sein neues Programm „Es fährt ein Zug nach Nirgendwo“ läuft deshalb als „Trashical“.

Mit dem Helden der Geschichte, einem zuerst gefeierten und später gescheiterten Popstar aus Chicago, wird geschmachtet, geweint und gelacht. „Es geht um so viel Liebe und Blut, dass wir es erst spät nachts aufführen“, sagt Hermanns. Am Sonnabend um Mitternacht ist Premiere im Admiralspalast. Neun weitere Shows wird es an den darauffolgenden Sonnabenden geben.

Wirklich neu ist die Aufführung, die in Vollplayback läuft, aber nicht. Sie basiert auf dem Musical „Taro Torsay“, das Schlagerstar Christian Anders 1972 schrieb. 250 000 Mark verschluckte die Produktion, an der auch die Berliner Philharmoniker beteiligt waren. Der große Erfolg blieb für den Schlagerstar damals aus. Anders als sein Millionenhit „Es fährt ein Zug nach Nirgendwo“ verkaufte sich „Taro Torsay“ nur 60 000 Mal. Hermanns ist aber begeistert davon. „Ich selbst habe die Platte 1984 für zwei Mark auf einem Flohmarkt gekauft und seitdem lässt sie mich nicht mehr los“, sagt Hermanns, der den Charterfolg und den kommerziellen Flop von Anders einfach zusammenbringt.

Bereits 1986 und 1992 inszenierte Hermanns dieses Stück. Anders als bei den früheren Aufführungen spielt er diesmal nicht selber mit, sondern führt nur Regie. Dass seine Produktion jetzt so persifliert wird, stört Christian Anders nicht: „Ohne den ernsten Kern, den dieses Stück hat, könnte man auch keine so lustige Inszenierung machen“, sagt der Musiker. ctr

„Es fährt ein Zug nach Nirgendwo“ im Admiralspalast, Premiere Samstag 11. November, 24 Uhr, Karten 24 Euro. Weitere Infos unter Tel: 47 99 74 99.

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