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Berlin: Große Hilfe für kleine Artisten

Fröhlicher Kinderlärm hallte gestern vormittag durch das Wintergarten-Varieté. Das Vergnügungsetablissement, das in diesem Jahr sein zehntes Jubiläum feiert, hatte zu einer Matinee eingeladen, deren Erlös von gestern alles in allem 5000 Euro dem Kinder- und Jugendzirkus Cabuwazi helfen soll, trotz gekürzter Gelder zu überleben.

Fröhlicher Kinderlärm hallte gestern vormittag durch das Wintergarten-Varieté. Das Vergnügungsetablissement, das in diesem Jahr sein zehntes Jubiläum feiert, hatte zu einer Matinee eingeladen, deren Erlös von gestern alles in allem 5000 Euro dem Kinder- und Jugendzirkus Cabuwazi helfen soll, trotz gekürzter Gelder zu überleben. Dass Berlin pleite ist, wusste man im Publikum nicht erst durch diese Ankündigung des Moderators Eckart von Hirschhausen. Die Stadt kürzte in diesem Jahr ihre Zuwendungen um 54 000 Euro für die sozialpädagogische Einrichtung, die sich „Chaotischbunter Wanderzirkus“ nennt – kurz Cabuwazi. An dessen Überleben waren gestern die großen Matineebesucher mit vorgegeben mindestens 20 Euro Eintrittsgeld beteiligt, die kleinen mit 5 Euro. Soviel kosteten auch die Tombolalose, deren Hauptgewinn – zwei Flüge nach Mallorca – Bundesministerin Christine Bergmann zog, gestern Schirmherrin der Cabuwazi-Hilfsaktion. Für die kleinen Artisten im Kreuzberger und Marzahner Kinderzirkus hatten sich auch die Wintergartenmitarbeiter ins Zeug gelegt. Nicht nur, dass Künstler gestern gratis auftraten, man hatte im Haus auch einen kleinen Flohmarkt zusammengetragen. Anne Laxy hatte sich dafür von ihrer Nudelmaschine getrennt – zum Kochen kommt die Wintergarten-Sprecherin sowieso kaum. Geschäftsführer Georg Strecker hatte keine Zeit gefunden, seine Bestände durchzuforsten, dafür zahlte er gestern im eigenen Haus Eintritt und kaufte Tombolalose. Auch auf dem Flohmarkt wollte er sich umsehen, was er aus dem Sammelsurium seiner Mitarbeiter für den guten Zweck persönlich erstehen könnte. Für den guten Zweck bekam gestern Cabuwazi-Geschäftsführerin Sabine Graf auf der Bühne einen 77 000-Euro-Scheck von Bewag-Vorstand Hans-Jürgen Cramer – soviel sind seit fünf Jahren jährlich die kleinen Artisten den Stromleuten wert. Auch Meret Becker wollte solidarisch sein und in der Potsdamer Straße auftreten – „aus persönlichen Gründen“ sagte sie aber kurzfristig ab. Vielleicht scheute sie zudringliche Fragen - ihre Scheidung von Alexander Hacke, dem Gitarristen der „Einstürzenden Neubauten“, machte jüngst ein Boulevardblatt öffentlich. hema

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