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Viel vor. Allein im Neuen Palais in Sanssouci soll die Schau auf 6000 Quadratmetern den Preußenkönig feiern. Gestern wurden auf einer Riesenkarte erste Details für 2012 präsentiert. Foto: dpa

© dpa

Berlin: Große Pläne für großen Friedrich

Zum 300. Geburtstag des Preußenkönigs 2012 arbeitet die Schlösserstiftung an einer Rekordausstellung

Von Peer Straube

Potsdam - Kommendes Jahr wird der 300. Geburtstag Friedrichs II. gefeiert – die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) plant dazu die größte Ausstellung ihrer Geschichte. Vom 28. April bis 28. Oktober soll Friedrichs Leben und Wirken im Mittelpunkt einer beeindruckenden Ausstellung im Neuen Palais stehen. Mit rund sechs Millionen Euro wird die Schau so teuer wie keine andere in der Stiftungsgeschichte, sagte SPSG-Generaldirektor Hartmut Dorgerloh am Freitag bei einer ersten Vorstellung des Programms.

Allein 6000 Quadratmeter soll die Schau im größten Schloss des Königs in Beschlag nehmen, viele Räume werden dabei zum ersten Mal überhaupt fürs Publikum zugänglich gemacht. Dorgerloh erwartet einen Besucheransturm, der selbst die Zahlen der legendären Ausstellung „Friedrich II. und die Kunst“ übersteigt, die 1986 rund 250 000 Menschen ins Neue Palais gelockt hatte. Die rund 500 zusätzlich gezeigten Exponate kommen als Leihgaben aus der ganzen Welt. Aus New York wird eine Büste von Madame de Pompadour eingeflogen – mit der Marquise verband Friedrich eine innige Feindschaft. Zum ersten Mal ist die Antikensammlung Friedrichs wieder komplett zu besichtigen, die originale Wachstotenmaske ist ebenso unter den Ausstellungsstücken wie das Kindergewehr und die Patronentasche, mit der Friedrichs Vater, Friedrich Wilhelm I., seinen musisch veranlagten Sohn zum Soldaten erziehen wollte.

Die Ausstellung mit dem Titel „Friederisiko“ soll laut Dorgerloh in zwölf Themenbereichen zeigen, wie aus Friedrich letztlich „der Große“ wurde. Nach wie vor gäbe der Monarch viele Rätsel auf. Doch lasse sich gerade im Neuen Palais die Persönlichkeit des Königs in besonderer Weise erkennen. Friedrich II. sei der „grandioseste PR-Stratege unter den Preußenkönigen“ gewesen, er habe sich selbst zu Lebzeiten als Marke inszeniert. Die Schau werde sich all den Themen seiner Zeit widmen – etwa Religion, Kultur, Bildung, Philosophie, Aufklärung und Toleranz, sagte Dorgerloh. Einen festgelegten Rundgang werde es nicht geben, die Besucher sollen sich „ihren eigenen Weg zu Friedrich bahnen“. Peer Straube

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