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Großeinsatz gegen Hooligans: Ermittlungen gegen Berliner Polizeiführer eingestellt

Ein umstrittener Großeinsatz gegen Hooligans und andere Fußballfans bleibt für zwei ranghohe Berliner Polizisten ohne strafrechtliche Folgen. Die Staatsanwaltschaft sieht keine Beweise für Körperverletzung im Amt und Freiheitsberaubung. Von Frank Jansen

Berlin - Die Staatsanwaltschaft habe das Verfahren gegen den Leiter der Direktion 6, Michael Knape, und gegen den ehemaligen stellvertretenden SEK-Kommandoführer Bernd Kossin eingestellt, hieß es aus Justizkreisen. Knape und Kossin hatten in der Nacht zum 21. August 2005 den Einsatz gegen ein Treffen der Hooligans und anderer Fußballfans in der Friedrichshainer Diskothek "Jeton" geleitet. Dabei wurden 158 Anhänger des Berliner Fußballvereins BFC Dynamo vorläufig festgenommen und mehrere verletzt. Einige Personen kamen erst am Abend wieder aus dem Polizeigewahrsam frei. Bei der Staatsanwaltschaft gingen über 100 Anzeigen ein. Knape wurde vor allem Freiheitsberaubung vorgeworfen, bei Kossin ging es um angebliche Körperverletzung im Amt.

Nach Informationen des Tagesspiegels prüfte die Staatsanwaltschaft alle Anzeigen sehr genau. Der Polizeieinsatz sei jedoch legitim gewesen, auch könne keinem Beamten eine Körperverletzung im Amt nachgewiesen werden, hieß es in Justizkreisen. Außerdem sei kein Vorsatz für Freiheitsberaubung nachzuweisen.

Das Vorgehen der Polizei hatte im August 2005 auch bei Linkspartei und Grünen Kritik hervorgerufen. Politiker beider Parteien bezweifelten, dass der Einsatz verhältnismäßig war. SPD und CDU nahmen jedoch die Polizei in Schutz. ()

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