Berlin: Großeinsatz nach Prügelei auf Pausenhof Jugendbande schlägt auch Kita-Erzieher zusammen

Eine Prügelei auf dem Pausenhof der Willy-Brandt-Oberschule in Gesundbrunnen hat am Montag zu einem Großeinsatz der Polizei geführt. Die Beamten mussten mit elf Funkwagen und Teilen einer Einsatzhundertschaft anrücken, um die Situation an der Schule in der Grüntaler Straße unter Kontrolle zu bringen. Zeitweise hatten sich laut Polizei 120 Schüler versammelt, nachdem vier schulfremde Jugendliche einen 15-jährigen Schüler geschlagen hatten und dann flüchteten. Kurz darauf wurde der Erzieher einer nahe gelegenen Kita von vier Jugendlichen verprügelt. Das Quartett wurde gefasst. Nun wird geprüft, ob diese vier Tatverdächtigen auch den Angriff auf den 15-Jährigen auf dem Schulhof zu verantworten haben.

Es war gegen 14 Uhr, als die mutmaßlichen Täter das 15-jährige Opfer auf dem Hof aufsuchten. Einer von ihnen soll dem aus dem Libanon stammenden Jugendlichen mehrmals ins Gesicht geschlagen haben. Ein Freund des Opfers zog den Jugendlichen dann aus der Menge und flüchtete mit ihm ins Gebäude. Den Schlägern gelang die Flucht.

Eine Viertelstunde später geschah der Angriff auf einen 19-jährigen Erzieher der nahe gelegenen Kita „Stadtkinder e. V.“. Er hatte vier Jugendliche, die vor dem Kindergarten standen, um Ruhe gebeten, weil sie die Kleinen beim Mittagsschlaf störten. Daraufhin „schlugen sie ihm mit Fäusten ins Gesicht und traten ihm mit den Füßen gegen den Oberkörper, nachdem er auf den Boden gestürzt war“, protokollierte die Polizei. Die Beamten fassten einen 13-Jährigen, zwei 14-Jährige und einen 16-Jährigen – alle mit bosnisch-herzegowinischen Wurzeln. Einer der beiden 14-Jährigen soll als Haupttäter agiert haben.

Ob diese Gruppe zuvor auch für den Angriff auf den 15-jährigen Schüler der Willy-Brandt-Oberschule verantwortlich ist, blieb unklar. „Das müssen die Beamten noch ermitteln. Es geht in den Aussagen ziemlich durcheinander“, sagte ein Ermittler. Auch der Auslöser für die Prügelei auf dem Pausenhof sei noch nicht geklärt. „Es muss eine Vorgeschichte gegeben haben, woraufhin die Tatverdächtigen das Opfer gezielt aufgesucht haben“, beschrieb ein Ermittler. Sowohl die Schulleitung als auch die Erzieher der Kindertagesstätte wollten zum Vorfall keinen Kommentar abgeben. tabu