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Berlin: Großer Zulauf zu Sozialverbänden

Aus Angst vor Armut wird nach einer starken Lobby gesucht

Aus Angst vor sozialem Abstieg suchen immer mehr Berliner und Brandenburger nach einer starken Lobby. Insbesondere seit Jahresbeginn können sich die Sozialverbände in der Region über wachsenden Zulauf freuen. Viele neue Mitglieder verbinden damit auch die Hoffnung, dass der Widerstand gegen die Reformen der Bundesregierung nach den MassenProtesten von Anfang April nicht nachlässt. Bei den Gewerkschaften als Initiatoren der großen Demonstration gibt es zwar ebenfalls einen leichten Aufwärtstrend, der aber die Mitgliederverluste bei weitem nicht auffangen kann.

Seit Januar sei die Mitgliederzahl beim Sozialverband Deutschland (SoVD) in der Region um mehr als 300 auf über 11 000 gestiegen, sagte Bernhard Kippert vom SoVD. Ein Hauptmotiv sieht er in der Sorge um die Renten. Allerdings rekrutiert der Verband den Zuwachs fast ausschließlich in Berlin. Um das zu ändern, werde in der Mark verstärkt geworben.

Auch der Sozialverband VdK konnte zulegen. Die Zahl der Mitglieder wuchs nach Angaben von Geschäftsführer Berndt Maier in den letzten drei Monaten um rund 540 auf 10 800. Mehr als zwei Drittel der Neuen kommen aus Berlin. Rund 60 Prozent von ihnen begründeten ihren Eintritt mit dem Wunsch nach Sozial- und Rechtsberatung. Die Gewerkschaften konnten bisher nur unwesentlich von den Aktionen gegen Sozialabbau profitieren. In diesem Monat sei unter anderen bei ver.di, GEW und IG Metall eine „leicht steigende Tendenz“ erkennbar, sagte DGB-Vizelandeschef Bernd Rissmann. ddp

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