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Großes Berliner Rennen: Der Marathon soll nicht mehr wachsen

Die Marathon-Veranstalter wollen die Ticketpreise für Reiseveranstalter deckeln. Zudem sollen trotz hoher Nachfrage in Zukunft nicht mehr als 41 000 Läufer an der Veranstaltung teilnehmen. So können Engpässe am Brandenburger Tor verhindert werden.

Gut möglich, dass die Preiszockerei mit Karten für den Berlin-Marathon für den Lauf 2014 erheblich eingeschränkt wird. Bisher können die Reisebüros, die vom Veranstalter SCC-Events Tickets gekauft haben, diese Karten zu Preisen weiterverkaufen, die sie selbst festsetzen. „Wir werden diskutieren, ob wir die Preise, zu denen die Karten weiterverkauft werden dürfen, für den nächsten Wettbewerb deckeln“, sagte SCC- Sprecher Thomas Steffens am Montag.

Der SCC reagiert damit auf die Flut von Anmeldungen für den Marathon 2013. Bisher gehen 8000 Karten an Reiseveranstalter, die dieses Tickets dann in Verbindung mit Hotelübernachtungen und Flügen weiterverkaufen. Ein Reiseveranstalter erhält eine Karte der teuersten Kategorie beispielsweise für 110 Euro. Allerdings ist vertraglich ausgeschlossen, dass ein Ticket allein verkauft wird. „Sonst wäre ein Reisebüro ein Zwischenhändler, das wollen wir nicht“, sagte Steffens. Ein Reisebüro bot einem Läufer ein Ticket allein zu 170 Euro inklusive Servicegebühr an. „Wir werden die Sache mit diesem Reisebüro klären“, sagte Steffens. Solche Vorwürfe habe es noch nie geben. Mit den Reisebüros, die Kartenkontingente kauften, arbeite man seit Jahren zusammen. „Da kann nicht plötzlich einer kommen und sagen, er wolle auch mitmischen.“

Im freien Verkauf sind 31 000 Karten, 1000 weitere gehen zu Charityzwecken weg, ein paar hundert Tickets gehen nach Aussage des Veranstalters an Sponsoren. Die Reisebüros wüssten jetzt, „dass sie sehr begehrte Tickets erhalten, deshalb haben wir wohl auch mehr Einfluss auf die Preisgestaltung“, sagte Steffens. Auf den Gesamtpreis des Pakets kann SCC-Events allerdings nicht einwirken.

Über die Gründe, weshalb die Tickets in diesem Jahr schon nach dreieinhalb Stunden ausverkauft waren, kann er nur spekulieren. „Nach zwei Minuten waren schon 10 000 Tickets weg. Danach hat wohl eine Art Panik stattgefunden, jeder wollte noch Karten haben.“ Die Verantwortlichen seien von der Resonanz „völlig überrascht gewesen“.

Naheliegend wäre, die Zahl der Teilnehmer von knapp 41 000 zu erhöhen. Theoretisch, antwortete Steffens, sei das möglich, aber nicht erwünscht. Bei mehr Teilnehmern sei kein reibungsloser Ablauf mehr möglich. „Unser Knackpunkt ist der Start-Ziel-Bereich“, sagte Steffens. „Dort wird es zu eng, sollten noch mehr Läufer antreten.“ Das Ziel zu verlegen komme nicht infrage, „weil wir die Tribünen am Brandenburger Tor haben wollen. Das ist ein Anblick, der besonders ist.“

Außerdem müssten dann bestimmte Straßen noch länger gesperrt werden und die 6000 Helfer noch länger arbeiten. Zudem dauerte es erheblich länger, bis alle Läufer auf der Strecken seien. Steffen hat eine einfache Formel: „Lieber wollen wir 41 000 zufriedene Läufer als 48 000 unzufriedene.“

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