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Großes Polizeiaufgebot an der Bornholmer Straße: Friedlicher Protest gegen Nazi-Treffen

Für die Rechtsextremisten war es eine Schlappe. Nur 58 „Kameraden“ kamen gestern zu einer Kundgebung zum Jahrestag des Mauerbaus an der Bornholmer Straße.

Gut 750 Beamte der Berliner und der Bundespolizei waren am Sonnabendmittag im Einsatz – vor allem, um Gegendemonstranten von dem kleinen Haufen fernzuhalten. Der Straßenzug Osloer und Bornholmer Straße war über Stunden abgeriegelt. Auf beiden Seiten der Brücke hatte es Gegenkundgebungen gegeben, zu denen SPD, Grüne und Linkspartei aufgerufen hatten. Auch Umweltsenatorin Katrin Lompscher (Linke) und die grüne Spitzenkandidatin bei der Wahl im September, Renate Künast, nahmen daran teil. Lompscher sagte auf der Kundgebung: „Hier ist kein Ort für Nazis.“ Es sei wichtig, dass sich die Parteien zusammen mit bürgerschaftlichen Bündnissen den Rechtsextremen entgegenstellen: „Die Nazis kommen hier nicht durch, heute nicht und an keinem anderen Tag“, sagte die Senatorin. Renate Künast unterstrich, dass es keine Akzeptanz für alte und neue Nazis geben dürfe.

Alle Proteste blieben friedlich, nur fünf linke und drei rechte Teilnehmer wurden wegen Beleidigungen und Verstößen gegen das Versammlungsgesetz vorübergehend festgenommen. Steine flogen nicht.

Zu Rangeleien kam es nur kurz, als die Polizei einen Bus mit etwa 40 Neonazis durch eine der linken Kundgebungen schleusen musste. Da auf dem Ostring keine Züge fuhren, hatte die Polizei die Neonazis in einen am Ostkreuz wartenden Bus des Schienenersatzverkehrs gesetzt und diesen, von mehreren Mannschaftswagen eskortiert, bis direkt auf die Brücke gefahren. (mit dapd)

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