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Das Museum am Leipziger Platz ist erstmals bei der Langen Nacht der Museen dabei.

© dpa

Wochenende in Berlin: Berliner Museen und die Bundesregierung laden ein

Am Wochenende gibt es gleich zwei Großevents. Bei der Langen Nacht der Museen locken alte Agenten und ein neuer Blick in die Sterne. Auch die Bundesregierung öffnet ihre Tore und lädt zu Debatten und Marschmusik.

Lust auf Spionage? Dieses Wochenende wird auf jeden Fall geheimnisvoll. Zum 36. Mal können Besucher bei der Langen Nacht der Museen ab Sonnabend Neues und Altes entdecken – und bei den 77 Ausstellungshäusern ist erstmals auch das neue Museum am Leipziger Platz dabei. Es wurde im September 2015 eröffnet und gibt unter Museumsdirektor Joachim Thomas den Besuchern in der einst geteilten Agenten-Stadt Einblicke in die Welt der Geheimdienste.

Von 18 bis 2 Uhr am Sonntagmorgen werden 700 Veranstaltungen von Lesungen bis zu Theaterstücken angeboten – mit einigen weiteren Premieren: Auch das Haus der Zukunft („Futurium“) am Kapelle-Ufer können Besucher besichtigen. Das Futurium soll im kommenden Jahr fertiggestellt werden und beschäftigt sich mit künftigen Trends und Zukunftsszenarien. Auch die c/o-Fotogalerie in der Hardenbergstraße ist erstmalig dabei, wie auch die Open-Air-Vorstellung „Revolution und Mauerfall“ vor der ehemaligen Stasi-Zentrale und dem jetzigen Museum in der Ruschestraße. Im Zeiss-Großplanetarium in Prenzlauer Berg können sich nach der Wiedereröffnung an diesem Donnerstag ebenfalls interessierte Nachtausflügler und Sternschwärmer tummeln.

Politik macht auch mit

Im Kulturforum bekommt die Lange Nacht südländische Akzente: Am Kolonadenhof wird ab 21.30 Uhr Tango und Milonga getanzt. Zur spanischen Kultur gibt es erstmals im Rahmen einer geführten Tour Informationen – auch zu den Themenschwerpunkten „Rund um den Lustgarten“ und Datennetze („Willkommen in der Zukunft“) werden Touren angeboten. Letztere als nächtliche Fahrradtour.

Als politisches Pendant zur Langen Nacht haben am Wochenende auch das Bundeskanzleramt samt Presse- und Informationsamt und die 14 Bundesministerien für Besucher geöffnet. Kanzlerin und Gastgeberin Angela Merkel wird sich am Sonntagnachmittag ab 14.30 Uhr bei einem Rundgang durch den Kanzlerpark zeigen. Auch sämtliche Bundesminister stellen sich unter dem Motto „Ein Tag für alle“ am Wochenende neugierigen Fragen, darunter Vizekanzler und Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel, Innenminister Thomas de Maiziere und Finanzminister Wolfgang Schäuble.

Flüchtlinge und Social Media

Ein Schwerpunkt im Presse- und Informationsamt der Bundesregierung wird das Thema Flucht, Migration und Integration sein. Dazu gibt es am Samstagmittag beispielsweise um 13.15 Uhr in Kooperation mit der Deutschen Welle ein Podiumsgespräch zum Thema „Soziale Medien in der Flüchtlingskrise“. Zwei Geflüchtete aus Syrien erzählen, welchen Einfluss Debatten um Geflüchtete in den sozialen Netzwerken auf sie haben.

Für die jüngeren Besucher gibt es unter anderem im Innenhof des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend eine Jugendmeile. Und Justiz- und Verbraucherschutzminister Heiko Maas beantwortet in einer Kindersprechstunde am Sonnabend um 12.30 Uhr im Justizministerium die bohrenden Fragen des politischen Nachwuchses.

Und das Bundesministerium für Verteidigung zeigt am Wochenende Panzer und lässt das Musikkorps aufspielen.
Und das Bundesministerium für Verteidigung zeigt am Wochenende Panzer und lässt das Musikkorps aufspielen.

© dpa

Musikalisch können sich die Besucher – auch das ist schon Tradition bei den Tagen der Offenen Tür – auf Marschmusik einstellen: Das Musikkorps wird am Bundesministerium für Verteidigung ebenso vor Ort sein wie das Wachbataillon. Kinder und Jugendliche haben hier gleichwohl nur in Begleitung von Erwachsenen Einlass.

Wer macht mit?

Das Museum am Leipziger Platz ist erstmals bei der Langen Nacht der Museen dabei.
Das Museum am Leipziger Platz ist erstmals bei der Langen Nacht der Museen dabei.

© dpa

Die Lange Nacht der Museen findet in der Nacht zum Sonntag statt. Tickets für das inzwischen traditionsreiche Berliner Event kosten 18 Euro, ermäßigt 12 Euro. Kinder bis zwölf Jahre haben freien Eintritt.

Die Tickets gelten ab der Eröffnung für die teilnehmenden Museen, die Shuttle-Busse, die die Besucher zu den einzelnen Veranstaltungsorten fahren und den öffentlichen Nahverkehr. Gekauft werden können sie in den betreffenden Museen, in den Berlin Tourist Infos sowie an den Fahrscheinautomaten der S-Bahn und der BVG. Es gibt auch Karten an den Hekticket-Filialen am Alexanderplatz und Bahnhof Zoo (zuzüglich Vorverkaufsgebühr) und online unter lange-nacht-der-museen.de.

Auf der Homepage wie auch an den Fahrscheinautomaten gibt es allerdings keine ermäßigten Tickets.

Am Sonnabend selbst können Tickets ab 12 Uhr am Infostand Museumsinsel und am Infostand Potsdamer Platz sowie ab 16 Uhr am Infostand Kulturforum gekauft werden. Abends gibt es auch in den Museen noch Karten.

Tag der Regierung

Der Zugang zu den Ministerien wie auch der eingerichtete Shuttle-Service zu den Gebäuden sind kostenlos. Fast alle von ihnen sind am Sonnabend und Sonntag von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie hat am Sonnabend von 13 bis 22 Uhr und am Sonntag von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung bleibt dagegen am Sonnabend geschlossen und öffnet am Sonntag von 10 bis 18 Uhr. Sogar die Tore des Bundesnachrichtendienstes (BND) in Mitte öffnen sich, allerdings kommt man an beiden Tagen nur auf das Gelände, nicht in den imposanten Neubau selbst. Auch die Bundespressekonferenz wird für Neugierige geöffnet.

Aufgrund erhöhter Sicherheitsvorkehrungen werden vor Ort Kontrollen durchgeführt, die Besucher sollen größere Taschen und Gepäckstücke zu Hause lassen. Auch Hunde und andere Haustiere dürfen nicht mitgebracht werden. Ein Ausweisdokument müssen die Besucher dabei haben, ansonstzen kann ihnen der Zutritt verwehrt werden.

Julia Dzuiba

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