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Die Grundstücke am BER sind teuer.

© DPA

Großflughafen BER: Mehr als 112 Millionen für Grundstücke bezahlt

Für den Bau des neuen Großflughafens BER musste viel Land aufgekauft werden. Mehr als 112 Millionen Euro hat die Flughafengesellschaft dafür ausgegeben. Weitere Grundstückskäufe sind derzeit nicht geplant.

Durch den Bau des BER sind einige Anrainer reicher geworden. Die Flughafengesellschaft hat bis Ende des vergangenen Jahres für den Kauf von Grundstücken, die für den Ausbau erforderlich waren, insgesamt 112,5 Millionen Euro ausgegeben. Die Kaufpreise lagen, wie der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) jetzt auf eine schriftliche Anfrage des Grünen-Abgeordneten Harald Moritz mitteilte, zwischen 7,67 Euro und 145,72 Euro je Quadratmeter. Die geringe Summe habe es beim „Gemeinbedarf Straße“ gegeben, erheblich mehr habe man beim „Bauland für hochwertiges Gewerbe“ gezahlt, erklärte Wowereit. Der weitaus größte Teil der Flächen sei aber als „Agrarland für die Flughafenerweiterung“ gekauft worden – zu 10,74 Euro je Quadratmeter. Grundlage sei ein Gutachten zur Bodenwertermittlung von 1999 gewesen, das 2001 aktualisiert worden sei.

Dabei sei es auch erforderlich gewesen, sogenannte unwirtschaftliche Restflächen mit zu erwerben, die für den Flughafenausbau nicht nötig waren, von den Grundstückseigentümern aber nicht weiter wirtschaftlich genutzt werden konnten. Für diese Agrarflächen zahlte die Flughafengesellschaft nach Wowereits Angaben 51 Cent je Quadratmeter.

580 Kaufverträge wurden abgeschlossen

Insgesamt hat die Flughafengesellschaft, so heißt es in der Antwort weiter, 1320 Flurstücke erworben und dafür 580 Kaufverträge beurkundet. Wie sich die Flächen mit ihren unterschiedlichen Preisen aufgeteilt haben, habe die Flughafengesellschaft nicht mitgeteilt. Die Flughafengesellschaft habe bereits im Jahr 2000 auf Grundlage des Planfeststellungsantrags mit der Flächensicherung begonnen, teilte Wowereit weiter mit. Die Planfeststellungsbehörde genehmigte den Ausbau im August 2004. Im März 2006 wies das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig Klagen dagegen zurück. Nach dem Planfeststellungsbeschluss seien die Kaufoptionen angenommen und der Ankauf der noch erforderlichen Flächen fortgesetzt worden.

Die Frage von Moritz, ob es für eine gegebenenfalls notwendige Erweiterung des Flughafens, zum Beispiel durch ein Verlagern des Regierungsterminals weitere Vorratsplanungen zu Grundstückskäufen gebe, beantwortete Wowereit mit „Nein“. Weitere Flächen müssten zudem erworben werden, wenn am BER eine dritte Start- und Landebahn gebaut werden sollte. Der Flughafen erklärt aber, solche Pläne gebe es nicht. Recherchen des Tagesspiegels hatten auch ergeben, dass es bisher zu keinen solchen Käufen gekommen ist.

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