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Riesenrad

© ddp

Großprojekt: Dem Riesenrad fehlen bis zu 150 Millionen Euro

Der Baustart des Projekts am Zoo verzögert sich weite. Während die Banken zögern, zeigt sich die Berliner Verwaltung kooperativ.

Die Finanzierung des Riesenrades am Zoo lässt auf sich warten. Dies sagte Christian Harreiner von der DBM Fonds Invest auf Anfrage. Die DBM hatte bei privaten Anlegern das Startkapital eingesammelt. Um das Rad bauen zu können, benötigt die Gesellschaft laut Harreiner noch Kredite in Höhe von „bis zu 150 Millionen Euro“.

Gerüchte über eine Insolvenz der Projektgesellschaft nennt Harreiner „an den Haaren herbeigezogen“. Die Great Berlin Wheel GmbH habe nur drei bis vier Mitarbeiter und verursache keine großen Kosten. Dem Unternehmen wurden zur Vorbereitung des Projektes 50 Millionen Euro von dem Fonds zur Verfügung gestellt. Mit diesem Geld seien das Grundstück erworben und Planungsarbeiten durchgeführt worden.

Der Baustadtrat von Charlottenburg- Wilmersdorf, Dieter Gröhler (CDU), sagte auf Anfrage, der städtebauliche Vertrag sei fertig ausgehandelt und zur Unterschrift bereit. Auch eine Baugenehmigung sei bereits erteilt worden. Die Great Berlin Wheel GmbH habe aber eine neue Baugenehmigung für ein abgespecktes Rad eingereicht. Diese werde nun im Bezirk Mitte bearbeitet. Fondschef Harreiner bestätigte aber diese Darstellung, lobte die „konstruktive Zusammenarbeit“ mit den beteiligten Bezirken und sagte: „Sobald die Finanzierung steht, wird mit dem Bau zügig begonnen.“

Das könnte sich allerdings noch hinziehen. Denn aus Finanzkreisen ist zu hören, dass Banken innovative Projekte wie dieses aufgrund der ungewissen Einnahmen als riskant einstufen. Und wegen der Finanzkrise seien die Banken immer noch zögerlich bei Kreditbewilligungen.

Aus Sicht von Bezirksbaustadtrat Gröhler ist die Verzögerung des Baubeginns kein Problem. Im Gegenteil: „Hier im Bezirk dreht sich schon so viel, dass die Verzögerung wegen des geplanten Tiefgaragen-Neubaus am Bahnhof Zoologischer Garten sogar von Vorteil ist“, sagt er. Die beiden Projekte kommen sich dadurch nicht in die Quere, sagt er.

Anfang kommenden Jahres soll der Bau und Betrieb einer Tiefgarage mit bis zu 400 Stellplätzen europaweit ausgeschrieben werden. Wenn die Garage gebaut ist, soll der Verkehr vom Vorplatz des Zoologischen Gartens größtenteils verschwinden und ein neuer Platz für Großveranstaltungen mit einem neu gestalteten Zugang zum Tiergarten entstehen. Auf dem neuen Platz am Zoo sollen Veranstaltungen mit bis zu 15 000 Menschen möglich werden, „ohne dass dabei der ganze Verkehr in der City-West zusammenbricht“, so Gröhler. Er hofft, dass dadurch zum Beispiel der Kirchentag oder das Public-Viewing bei internationalen sportlichen Großereignissen nicht immer nur in Mitte stattfinden, sondern zurück in den Westen gelotst werden können. 

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