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Berlin: Grottian im Visier von V-Leuten?

Verfassungsschutz soll Forscher bespitzelt haben

Der Berliner Wissenschaftler und Mitbegründer des Sozialforums Peter Grottian soll seit Jahren vom Verfassungsschutz beobachtet worden sein. Grottian bestätigte gestern einen entsprechenden Bericht, den das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ in seiner kommenden Ausgabe veröffentlichen wird. Demnach sammelt die Behörde Informationen über Aktivitäten Grottians und über linke Gruppen, die gegen den rot-roten Berliner Senat opponierten. Bundes- und Landesamt für Verfassungsschutz hätten den Professor und Mitstreiter des Sozialforums von V-Leuten ausspähen lassen.

Grottian sagte gestern, er habe erst jetzt von der Sache erfahren. Die Berliner Innenbehörde lehnte eine Stellungnahme ab, mit dem Hinweis, die Angelegenheit sei Sache des Landesamts für Verfassungsschutz. Dieses war bis Redaktionsschluss nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. „Der Spiegel“ schreibt, das Amt bestreite offiziell jede Überwachung, auch das Bundesamt wolle sich nicht äußern. Intern aber werde die umstrittene Operation damit gerechtfertigt, dass Autonome im Sozialforum „mitmischten“ – was Grottian bestätigt. Es habe „diverse Protest-Aktionen gemeinsam mit Autonomen“ gegeben. Er sehe aber keinen Grund, sich davon zu distanzieren, sagte Grottian. Zudem rechtfertige die Zusammenarbeit keine Observierung. Stattdessen sprach er von „blindwütigem Kontrollwahn“ der Behörden und forderte Einsicht in die über ihn angefertigten Akten. Und „dass die Bespitzelung sofort eingestellt wird. Sofern das nicht schon geschehen ist.“ mne

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