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Berlin: Grün gewinnt

über eine Partei, die wächst und wächst Die SPD deutlich über fünf Prozent, titelte 1995 respektlos die „taz“. Damals erlebte Kandidat Walter Momper ein Desaster und kam auf 24 Prozent.

über eine Partei, die wächst und wächst Die SPD deutlich über fünf Prozent, titelte 1995 respektlos die „taz“. Damals erlebte Kandidat Walter Momper ein Desaster und kam auf 24 Prozent. Was für großartige Zeiten – verglichen mit den gestern erzielten 19 Prozent. Nur noch ein Drittel der Wähler hat Rot-Rot gewählt. Die SPD tut das Ergebnis mit Bürokratenarroganz als typische Protestwahl ab und weiß es doch besser. Die Grünen sind zweitstärkste Partei der Stadt – und Michael Cramer ist der wahre Gewinner. Bündnisgrüne und CDU haben zusammen fast die absolute Mehrheit; trotz der Verluste der Union. Die Bündnisgrünen wurden belohnt: Sie haben die Bürger ernst genommen, haben richtig Europa-Wahlkampf gemacht mit einer populären Person und ausgewiesener Kompetenz – nicht mit Gesichtern, die niemand kennt oder die bloße Zählkandidaten waren. Wenn das eine Protestwahl war, dann in mehrfacher Hinsicht. Die Wähler sind entweder aus Unmut über die unterentwickelte Demokratie in Europa zu Haus geblieben – oder haben sich im Wahllokal sehr genau ihre Kandidaten ausgesucht. Das ist ein Denkzettel – nicht nur für die Berliner SPD.

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