zum Hauptinhalt

Berlin: Grüne Woche: "Mein Hof wird jedem Besucher offen stehen"

Annika Sikmann aus Nordrhein-Westfalen ist seit August 2000 Landwirtschaftslehrling. Während die Maul-und Klauen-Seuche ausbrach, melkte sie Kühe auf einem Bioland-Betrieb in Bielefeld.

Annika Sikmann aus Nordrhein-Westfalen ist seit August 2000 Landwirtschaftslehrling. Während die Maul-und Klauen-Seuche ausbrach, melkte sie Kühe auf einem Bioland-Betrieb in Bielefeld. Die Grüne Woche will sie sich nicht entgehen lassen. Wir sprachen mit ihr über ihren künftigen Beruf.

Viele Mädchen träumen nach dem Abitur von einer Schauspiel- oder Model-Karriere. Sie wollen Landwirtin werden, warum ?

Nach der 13. Klasse wusste ich überhaupt nicht, was ich werden wollte. Ich war mir nur sicher, dass ich nicht in einem Büro sitzen möchte. Meine Geschwister und ich haben drei Pferde, die auf einem Bauernhof stehen. Dort habe ich früher schon im Stall und bei der Ernte geholfen. So bin ich zur Landwirtschaft gekommen. Da ich nicht auf einem Bauernhof aufgewachsen bin, mache ich vor dem Landwirtschaftsstudium zwei Jahre Lehre, um Erfahrungen zu sammeln.

Von der Schulbank in den Kuhstall. Sicherlich keine leichte Umstellung.

Am Anfang war es sehr hart. Ich arbeite von halb sieben morgens, bis halb sieben abends und habe eine 50 Stundenwoche.

Als Sie gerade mit Ihrer Ausbildung begonnen hatten, wurden die ersten BSE-Fälle in Deutschland bekannt, einige Monate später fürchteten die Landwirte die Maul-und-Klauenseuche. Wie haben Sie diese Monate erlebt ?

Da ich während der BSE-Krise in einem Bio-Betrieb arbeitete, habe ich das Ganze als nicht so schlimm wahrgenommen. MKS war da extremer. Mein Freund arbeitete zu der Zeit auf einem Betrieb mit Schweinen und ich auf einem Hof mit Kühen. Da haben wir schon überlegt, ob wir uns noch treffen sollen. Schließlich wollten wir nicht Schuld sein, wenn die Seuche ausbricht. Ansonsten lief bei uns auf dem Hof alles wie immer, mit dem Unterschied, dass das ganze Gelände abgeriegelt war.

Auf der Grünen Woche ist die Agrarwende ein großes Thema. Was würden Sie als Landwirtin anders machen ?

Zunächst würde ich verstärkt auf Sauberkeit achten. Dann würde ich versuchen, Besucher auf den Hof zu kriegen. Ich möchte später einen offenen Hof haben, wo jeder gucken und fragen kann. So können sich die Leute ihr eigenes Bild machen. Ich finde es sehr wichtig, dass mein Beruf in der Öffentlichkeit mehr vertreten ist. Zur Zeit hat der Bauernstand ja keinen guten Ruf.

Viele Mädchen träumen nach dem Abitur vo

Zur Startseite