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Friedrichshain-Kreuzberg: Grüne wollen kein Hochhaus an der Spree

Die Pläne für das Hochhaus im Anschutz-Areal, dem neuen Dienstsitz der Vertriebsabteilung von Mercedes-Benz, geraten ins Wanken.

Die Grünen-Fraktion im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg will das Gebäude verhindern und fordert eine neue Planung, die sich an der in Berlin geltenden Traufhöhe von 22 Metern orientiert. Ein entsprechender Antrag, den Bebauungsplan für das Areal am Ostbahnhof zu ändern, wurde in die Bezirksverordnetenversammlung eingebracht.

„Man muss die 1400 Mitarbeiter nicht stapeln, die kann man auch anders unterbringen“, sagte Fraktionschefin Antje Kapek. Die Ablehnung der Pläne von Investor Vivico begründet sie mit dem erfolgreichen Bürgerentscheid Media-Spree. Dieser lehnt Hochhäuser ab. „Und es gehört nicht zu unserem Verständnis von direkter Demokratie, dass man einen Bürgerentscheid einfach ignoriert.“ Gegen das Vorhaben, einen sechzig Meter hohen Riegel in der Nachbarschaft der O2-Arena zu errichten, führt sie auch städtebauliche Gründe auf: „Man kann nicht immer weggucken, so wie am Alexanderplatz oder am Hauptbahnhof, und sich später beklagen, wenn eine städtebauliche Wüste entsteht“, sagte sie in Anspielung auf ein Ortstermin des Regierenden Bürgermeisters Klaus Wowereit (SPD) am Alexanderplatz. Dieser hatte vor zwei Jahren die lieblosen Neubauten nördlich des Bahnhofes scharf kritisiert.

Die Chancen für den Antrag stehen nicht schlecht. Mit einer Stimmenmehrheit von Grünen und Linken hatte das Parlament zuvor bereits den Bezirk zur Aufnahme von Gesprächen mit dem Investor über die umstrittenen Pläne aufgefordert. Bezirksbürgermeister Franz Schulz (Grüne) unterstützt den Antrag. Allerdings hat die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung wiederholt betont, dass trotz des Bürgerentscheids genehmigte Baupläne von Investoren nicht infrage gestellt werden dürften. Der Senat kann notfalls die Planung an sich ziehen.

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