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Berlin: Grunewald: Weichenstellung für Bauprojekte an Bahnhöfen

Während eine Firma am S-Bahnhof Halensee ein neues Wohn- und Geschäftshaus plant, hat das Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf jetzt Wohnungsbaupläne der Bahn für Teile des Güterbahnhofs Grunewald gestoppt. Das Bebauungsplanverfahren für die zehn Hektar große Fläche in Grunewald wurde eingestellt, wie Baustadtrat Alexander Straßmeir (CDU) mitteilte.

Während eine Firma am S-Bahnhof Halensee ein neues Wohn- und Geschäftshaus plant, hat das Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf jetzt Wohnungsbaupläne der Bahn für Teile des Güterbahnhofs Grunewald gestoppt. Das Bebauungsplanverfahren für die zehn Hektar große Fläche in Grunewald wurde eingestellt, wie Baustadtrat Alexander Straßmeir (CDU) mitteilte. Die Immobiliengesellschaft der Bahn wollte etwa 400 Wohnungen in Stadtvillen und Ein- bis Zweifamilienhäusern schaffen. Doch das Problem des Schallschutzes bleibt nach Ansicht des Stadtrats ungelöst. Außerdem hätten Anwohner eine wachsende Verkehrsbelastung befürchtet.

Auch nach dreijähriger Planung sei es der Bahn-Tochterfirma "nicht gelungen, ein tragfähiges Konzept zu erstellen", meint Straßmeir. Die Wohnungen sollten auf dem Güterbahnhofsteil zwischen der Trabener Straße und den Gleisen entstehen. Pläne für ein angrenzendes Gewerbeviertel nahe der Charlottenburger Siedlung Eichkamp hatte die Immobiliengesellschaft bereits vor einigen Monaten selbst zurückgestellt.

Am Bahnhof Halensee geht es derweil um das weitgehend brach liegende Gelände am Henriettenplatz zwischen dem Kurfürstendamm, der Seesener Straße und den Gleisen. Dort stand früher ein gläsernes Eingangsgebäude des Bahnhofs. Ein zweistöckiger Flachbau daneben, der einer inzwischen geschlossenen Bücherei diente, soll nun ebenfalls abgerissen werden. Die Firma R & W Immobilien plant ein in der Höhe gestaffeltes Gebäude mit sechs bis neun Geschossen. Das Unternehmen und sein Architekt Frank Friedrich werden die Entwürfe aber überarbeiten müssen. Im BVV-Ausschuss für Bauleitplanung äußerten sich am Donnerstagabend vor allem die Vertreter von SPD und Grünen kritisch zur Bauhöhe.

Skeptisch aufgenommen wurde außerdem die vorgesehene Nutzung: Der Wohnanteil soll nur 20 Prozent betragen, der Rest des Neubaus ist für Büros und Läden gedacht. "20 Prozent Wohnungen sind ein bisschen wenig", fand auch der CDU-Verordnete Achim Neumann.

Geprüft werden muss nach Meinung aller Fraktionen, ob eine "Verschattung" des Henriettenplatzes droht, auf dem vor allem das "Eis Hennig"-Lokal die Besucher anlockt. Das bestehende Haus mit dem Eisladen im Parterre ist etwa gleich hoch wie ein Gebäudeteil des geplanten Neubaus. Einen Kinderspielplatz auf dem bisherigen Bahngelände will der Investor um einige Meter zur Seesener Straße hin verlagern, um Platz für das Projekt zu schaffen. "Der neue Spielplatz wird größer als der alte", versicherte Architekt Friedrich. In einer angrenzenden Kleingartenkolonie sollen vier Parzellen dem Vorhaben weichen. Vereinbarungen dazu gibt es allerdings noch nicht.

Eine Planungsvariante mit einem etwas niedrigeren, aber dafür breiteren Gebäuderiegel wurde von allen Fraktionen abgelehnt. Stattdessen soll der Architekt seinen zweiten Entwurf überarbeiten, der einen schmaleren Turm vorsieht.

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