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Berlin: Günstige Hotels, direkte Flüge

In Berlin finden immer mehr Kongresse und Messen statt, weil die Stadt viel bietet und gut erreichbar ist

Berlin wird immer attraktiver als Veranstaltungsort für Tagungen und Kongresse. Im vergangenen Jahr fanden in der Stadt nach Zählung der Berlin Tourismus-Marketing-Gesellschaft (BTM) erstmals mehr als 100 000 solcher Veranstaltungen statt, genau: 101 200. Daran nahmen ziemlich genau acht Millionen Menschen teil, die den Hoteliers 4,5 Millionen Übernachtungen bescherten. Kongress-, Messe- und Ausstellungsbesucher füllen damit die 90 000 Hotelbetten mittlerweile zu etwa 25 Prozent und bringen einen Umsatz von 1,5 Milliarden Euro. Jeder gab im Durchschnitt 183 Euro aus.

Nach BTM-Angaben belegt Berlin unter den Kongressstädten weltweit Platz 5, nur nach Barcelona, Wien, Paris und Singapur kommen noch mehr Tagungsgäste. Aber auch nach Berlin werden 2008 noch mehr kommen, prophezeite BTM-Chef Hanns Peter Nerger gestern. So bekomme die Stadt mit der „O2-Arena“ an der Spree im Herbst eine der „weltweit modernsten Tagungsstätten“, „das wird uns im internationalen Wettbewerb nach vorne bringen“. Immer häufiger seien zudem internationale Verbände die Gastgeber in Berlin. So treffen sich im Mai für vier Tage im ICC 7000 Teilnehmer der International Trademark Association aus aller Welt zu ihrem Jahrestreffen. Dass es der BTM gelang, den Kongress der in den USA ansässigen Gesellschaft nach Berlin zu holen, sei ein Riesenerfolg, sagte Nerger. Voraussetzung sei, dass es nun Direktflüge in die USA gebe. Mit der Eröffnung der O2-Arena, die von einem amerikanischen Investor finanziert wird, dürften sich die Chancen Berlins auf dem US-Markt noch verbessern, hieß es.

Flughafensprecher Burkhard Kieker kündigte gestern an, dass es im Jahr 2009 weitere Verbindungen in die USA geben werde. Derzeit habe Berlin einen Anteil von 11 Prozent am deutschen Luftverkehr, mit der Eröffnung des Großflughafens BBI sollen es 15 bis 18 Prozent werden, sagte Kieker. „Das hören München und Frankfurt nicht gern, das steht Berlin als Hauptstadt aber zu“, sagte Kieker mit Blick auf die beiden wichtigsten Konkurrenten unter den deutschen Flughäfen.

Wie berichtet, plant die Flughafengesellschaft in der „Airport-City“ vor dem neuen BBI-Terminal ein eigenes Kongresszentrum. In Berlin wurde im vergangenen Jahr am 30. Dezember der 20-millionste Fluggast abgefertigt, ein neuer Rekord für die Berliner Flughäfen.

Wichtige Gründe für den Kongressboom seien auch die kulturelle Attraktivität der Stadt und das „ausgewogene Preis-Leistungs-Verhältnis“ in den Hotels. Das ist eine freundliche Umschreibung dafür, dass Berlins Betten im internationalen Vergleich nur einen Bruchteil kosten. Pro Zimmer erlösten die Hoteliers 2007 in Fünf-Sterne-Häusern 167 Euro – im Vergleich mit London oder New York sind das extrem günstige Preise. Bei vier Sternen bekamen Hoteliers nur noch 90 Euro pro Nacht und bei drei Sternen 70 Euro. Dafür habe sich die Belegungsquote auf 73 Prozent verbessert.

Sehr großen Anteil am Kongressgeschäft haben mittlerweile die sogenannten „außergewöhnlichen Veranstaltungsstätten“, hieß es. Dazu zählen unfertige Untergrundbahnhöfe, stillgelegte Kraftwerke oder Bunker.

Trotz der Diskussionen um einen Abriss des ICC sei das Internationale Kongresszentrum in diesem Jahr „absolut ausgebucht“, sagte Nerger. 70 Prozent der Großkongresse dort seien mittlerweile aus dem Medizinbereich, was auch die Bedeutung der Stadt als Medizinstandort unterstreiche.

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