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Berlin: Gut gemeint

Dies ist die hohe Zeit der Patentrezepte. Die ausländischen Schüler kommen mit der Sprache nicht hinterher?

Dies ist die hohe Zeit der Patentrezepte. Die ausländischen Schüler kommen mit der Sprache nicht hinterher? Ganz einfach: Dürfen sie eben in der Schule nur noch Deutsch reden. Das ist an sich eine Selbstverständlichkeit, und wer da von Diskriminierung redet, der pflegt ideologische Ladenhüter. Doch dass eine solche Vorschrift nun als generelle Verhaltensregel für alle Berliner Schulen diskutiert wird, zeigt vor allem, wie schlecht es bereits steht. Denn die Lehrer in den Problembezirken müssen ja täglich darum kämpfen, dass ihre Schüler wenigstens im Unterricht deutsch sprechen.

Im Unterricht. Die Idee, dass diese Lehrer, im Durchschnitt zwei pro Schulhof, dort oder auf den Gängen eine flächendeckende Sprachkontrolle vornehmen und Abweichler ermahnen, hat etwas leicht Wahnsinniges. Ja, es mag eine gewisse Logik darin liegen, erwünschtes Verhalten zumindest deutlich zu definieren. Doch wenn beide Seiten, Schüler wie Lehrer, wissen, dass das nicht durchsetzbar ist, verpufft die Initiative, gut gemeint wie so viele andere. Die Schule kann nicht alles reparieren, was die Eltern zu Hause nicht auf die Reihe bekommen. (Seite 14)

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