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Berlin: Gut getroffen

Plötzlich zog der Mann eine Pistole. Die Kamera im Taxi filmte den Überfall – zur Freude der Polizei

Der Räuber hat wohl nicht geahnt, dass er mit einer Kamera im Taxi gefilmt wird. Möglicherweise war es ihm aber auch egal – denn „viele Täter sind so abgebrüht, dass sie sich davon nicht abschrecken lassen“, klagt ein Polizist.

Die drei Fotos links, mit denen die Polizei den Räuber sucht, stammen vom vergangenen Dienstag. Der Täter war mit einem Komplizen (nicht im Bild) gegen 0.15 Uhr am Pariser Platz ins Taxi gestiegen und ließ sich nach Neukölln in die Hermannstraße fahren. Dort hielt er dem Fahrer eine Waffe an den Hals, raubte die Tageseinnahmen und flüchtete mit seinem Komplizen. Die Polizei vermutet, dass dieselben Männer am selben Tag einen 46jährigen Taxifahrer in der Karl-Marx-Straße überfallen haben. Doch da sich der Fahrer gewehrt hatte, zogen die Räuber ohne Beute davon.

Von den rund 6500 Taxis in Berlin haben haben nur wenige eine Überwachungskamera eingebaut, die sich in der Mitte des Armaturenbrettes befindet, heißt es bei der Taxi-Innung. „Die Anschaffungskosten von rund 800 Euro sind für viele zu hoch“, sagt Bernd Dörendahl von der Taxi-Innung. Manche glauben zudem nicht an eine abschreckende Wirkung: „Ich zweifele, ob die Kameras wirklich etwas bewirken“, sagt der Betreiber eines kleinen Taxi-Betriebs.

45 Raubüberfälle auf Taxifahrer zählte die Polizei im vergangenen Jahr, 2003 waren es 38 – „relativ wenig, wenn man bedenkt, wie viele Taxis in Berlin fahren“, sagte der Fahrer des Kleinbetriebes. tabu

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