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Berlin: Gutshaus Mahlsdorf: Charlotte von Mahlsdorf verkauft Gutshaus

Das Gutshaus Mahlsdorf, in dem die bundesweit größte Gründerzeitsammlung untergebracht ist, hat einen neuen Eigentümer. Charlotte von Mahlsdorf, die seit vier Jahren in Schweden lebt, verkaufte jetzt das denkmalgeschützte Gebäude an den Förderverein Gutshaus Mahlsdorf.

Das Gutshaus Mahlsdorf, in dem die bundesweit größte Gründerzeitsammlung untergebracht ist, hat einen neuen Eigentümer. Charlotte von Mahlsdorf, die seit vier Jahren in Schweden lebt, verkaufte jetzt das denkmalgeschützte Gebäude an den Förderverein Gutshaus Mahlsdorf. "Das war seit langem geplant und wir hatten endlich das Geld zusammen", freut sich Vereinsvorsitzender Jürgen Herschel. 200 000 Mark wurden durch Sponsoren, die im Haus ansässigen Unternehmen und den Verein selbst aufgebracht.

Seit dem Wegzug Charlottes, alias Lothar Berfelde, kümmern sich die Mitglieder um das Lebenswerk der 71-Jährigen. An dem maroden Haus wurden nicht nur notdürftige Reparaturen vorgenommen, sondern auch Führungen, Konzerte und Lesungen organisiert. Mehr als 300 Brautpaare ließen sich außerdem im historischen Ambiente trauen. Rund 13000 Besucher kamen seit 1997 in das kleine Museum am Hultschiner Damm. Doch das 220 Jahre alte Gutshaus ist in einem schlechten baulichen Zustand, eine Sanierung dringend erforderlich.

"Wir arbeiten deshalb zurzeit gemeinsam mit dem Landesdenkmalamt an einer Konzeption", sagt Herschel. Das Gebäude wird bis ins kleinste Detail untersucht, vermessen und eine Dokumentation über die zurückliegenden Umbauphasen erstellt. Noch ist unklar, für welche "Aufbauepoche" sich die Experten entscheiden. Über die Höhe der Sanierungskosten ist man sich derweil weitgehend einig: Sie werden auf rund zwei Millionen Mark geschätzt. Mit Hilfe von Fördergeldern und Sponsoren soll die Summe zustande kommen. Der Vereinsvorsitzende geht davon aus, dass Anfang nächsten Jahres die Arbeiten beginnen. "Wir wollen versuchen, während der gesamten Bauzeit das Gutshaus für Besucher zu öffnen", kündigt Jürgen Herschel an.

Nach der "Schönheitskur" wird sich das Museum allerdings ein wenig anders präsentieren. So soll das Kellergeschoss künftig für die Gaststätte, die Küche und die Sanitäreinrichtungen zur Verfügung stehen. Museumsstücke wie die Alt-Berliner Zillekneipe "Mulack-Ritze" werden zwischen nachgebautem Mobiliar platziert.

Die landeseigene Gründerzeitsammlung will der Verein künftig in der ersten Etage konzentrieren. Büroräume und eine Stube für den Heimatverein Marzahn-Hellersdorf entstehen im Dachgeschoss. "Wenn wir das Geld schnell zusammenbekommen", sagt Herschel, "könnte die Sanierung nach zwölf Monaten abgeschlossen sein."

Steffi Bey

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