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Berlin: Häftling tauschte Platz mitBesucher 17-jährigem Serientäter gelang Flucht mit Trick

Einem 17jährigen türkischer Serientäter ist am Mittwochabend die Flucht aus der Jugendstrafanstalt gelungen. Er verließ das Gefängnis und ließ sozusagen einen jüngeren Besucher als „Vertretung“ da.

Einem 17jährigen türkischer Serientäter ist am Mittwochabend die Flucht aus der Jugendstrafanstalt gelungen. Er verließ das Gefängnis und ließ sozusagen einen jüngeren Besucher als „Vertretung“ da. Ohne das Versagen eines Justizangestellten hätte der Trick allerdings nie funktioniert. Der bemerkte offensichtlich gar nicht, dass er einen fremden 16-Jährigen zurück in die Zelle führte. Der Tausch fiel erst auf, als der Zellengenosse des Türken fragte: „Wer ist das denn?“ Da hatte der Pförtner in Plötzensee den 17-jährigen Häftling allerdings schon – nach ungenauer Prüfung des Ausweises – auf die Straße gelassen. Die Fahndung blieb gestern ohne Ergebnis.

„Das ist extremes Versagen“, hieß es gestern in der Justizverwaltung. Der Beamte kannte den 17-Jährigen offensichtlich bestens, denn der ist einer von nur neun Gefangenen des Bereiches, den der Angestellte verantwortet. Der Jugendliche verbüßte seit Mai 2004 eine Strafe von zwei Jahren und acht Monaten wegen gefährlicher Körperverletzung. Er ist bei der Justiz in der so genannten Intensiv-Täter-Liste verzeichnet. Er hatte unter anderem auf dem Hof der Neuköllner Morus-Hauptschule geprügelt und ist wegen diverser Raubtaten bekannt. Gegen den 16-Jährigen wird jetzt wegen Gefangenenbefreiung ermittelt. Auch er ist der Polizei bereits bekannt.

In anderen Strafanstalten ist der Austauschtrick schon mehrfach vorgekommen, in Plötzensee war es das erste Mal seit Jahrzehnten. Die spektakulärste Flucht dort war im März 2004 der Fünf-Meter-Sprung eines Häftlings vom Dach über den Zaun. Ha

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