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Berlin: Häftling wegen Flucht aus dem Gericht angeklagt

Seine spektakuläre Flucht aus dem Kriminalgericht vor knapp einem Jahr hat Fadi T. gestern erneut auf die Anklagebank gebracht.

Seine spektakuläre Flucht aus dem Kriminalgericht vor knapp einem Jahr hat Fadi T. gestern erneut auf die Anklagebank gebracht. Der 26-Jährige hatte nach einer Verurteilung wegen Autoschieberei auf dem Weg vom Gerichtssaal zurück in die Untersuchungshaft einen Wachtmeister bewusstlos gewürgt und dessen Schlüssel geraubt. Bevor der 63-Jährige Alarm auslösen konnte, war Fadi T. unbehelligt durch das Hauptportal entkommen. Einen Tag später soll er bei seiner Festnahme einem Polizisten eine Glastür derart vor der Nase zugeschlagen haben, dass diese splitterte und der Beamte Schnittwunden erlitt.

Die Flucht ist nicht zu bestreiten. Fadi T., der die damals verhängte Strafe von drei Jahren und zwei Monaten noch immer als ungerecht empfindet, versuchte nun, den Angriff auf den Wachtmeister zu verharmlosen. Er habe einen Kampfsportgriff angewandt, meinte der Autoschlosser. „Der Griff stoppt lediglich die Blutzufuhr zum Gehirn. Das geht relativ schnell, man ist danach bald wieder gut drauf.“ Der attackierte Wärter aber durchlitt Todesängste und ist bis heute in ärztlicher Behandlung. „T. ging zunächst vor mir, wie es Vorschrift ist“, erinnerte sich der inzwischen pensionierte Zeuge. „Plötzlich aber war er hinter mir, drückte mir immer stärker die Luft ab.“ Für etwa 20 Minuten soll der 63-Jährige ohnmächtig gewesen sein. Der Prozess wird am Dienstag fortgesetzt. K. G.

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