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Berlin: Häuser nach Deichbruch eingeschlossen Hochwasser steigt jetzt auch an der Oder

Herzberg – Ein Ende des Hochwassers im Süden Brandenburgs ist auch am vierten Tag des Einsatzes Tausender Helfer noch nicht absehbar. Vor allem die Schwarze Elster lässt sich zwischen den Städten Elsterwerda, Bad Liebenwerda und Herzberg am Freitag nur mit großen Sandsackbarrieren in ihrem Flussbett halten.

Herzberg – Ein Ende des Hochwassers im Süden Brandenburgs ist auch am vierten Tag des Einsatzes Tausender Helfer noch nicht absehbar. Vor allem die Schwarze Elster lässt sich zwischen den Städten Elsterwerda, Bad Liebenwerda und Herzberg am Freitag nur mit großen Sandsackbarrieren in ihrem Flussbett halten. Vielerorts sind die Sickerstellen aber so groß geworden, dass nur noch Bundeswehrhubschrauber Säcke aus der Luft abwerfen können. Im Zehn-Minuten-Takt fliegen sie ihre rettenden Einsätze. Nicht zuletzt deshalb konnten auf Brandenburger Gebiet größere Überflutungen wie in Sachsen-Anhalt verhindert werden.

In Waltersdorf (Wittenberg) hat das Wasser nach einem Deichbruch mehrere Häuser eingeschlossen. Die 20 Bewohner wurden mit Booten gerettet. Im nahen Meuselko mussten ein Kinderheim mit zehn Mädchen und Jungen und zwei Betreuern evakuiert werden. „In den vergangenen 150 Jahren sind an der Schwarzen Elster 99 Prozent der einstigen Überflutungsflächen verloren gegangen“, sagte der Chef des Landesumweltamtes, Matthias Freude. „Jetzt will der Fluss dahin zurück und schert sich nicht um Häuser und Straßen.“ Abhilfe könne nur die Ausweisung von Überschwemmungsflächen bringen, auf denen sich das Wasser bei künftigen Fluten ausbreiten könne.

Derzeit gehen die Pegelstände aber nur langsam zurück. Das liegt vor allem an der sich füllenden Elbe, in die die Schwarze Elster mündet. Am Freitag machten sich 77 Berliner Feuerwehrleute mit 17 Fahrzeugen auf den Weg nach Herzberg, um die Einsatzkräfte zu unterstützen. Auch die in der aktuellen Hochwasserlage bislang kaum erwähnte Oder schwillt langsam an. Sie strömt mit einem hohen Pegelstand aus Polen auf den Zusammenfluss mit der Neiße in Ratzdorf zu, wo es in den nächsten Tagen eine kritische Lage geben könnte. Lediglich die Situation an der Spree hat sich weitgehend beruhigt. Claus-Dieter Steyer

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