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Berlin: Hai nun in Mitte: Bald ziehen Fische ins Dom-Aquarée

Die Unterwasserwelt soll Anfang Dezember eröffnet werden

Mitte November kommen die dicken Fische. Lastwagen mit heizbaren Wasserbecken bringen sie von der Aufzuchtstation im südenglischen Weymouth zum Dom-Aquarée nach Berlin. Zwei Meter lange Hundshaie werden die Größten sein, die das Sea-LifeZentrum in dem Neubau an der Karl-Liebknecht-Straße in Mitte bewohnen. Nicht den riesigen Acrylglaszylinder im Foyer des neuen Radisson-SAS-Hotels, sondern die separate Aquarienlandschaft im Erdgeschoss. Etwa 30 Becken symbolisieren den Lauf des Wassers von den Oberlausitzer Spreequellen durch Berlin, Havel und Elbe samt Hamburger Hafen bis in Nordsee und Atlantik. Jedes Becken sieht anders aus, einige sind nach oben offen, manche über eine gläserne Brücke und durch einen Tunnel begehbar. Natürlich sind die Aquarien getrennt, damit die Haie nicht „stromaufwärts“ schwimmen und die Rotfedern im Wannsee auffressen können. In Technikräumen wird das Berliner Leitungswasser zur jeweils benötigten Süß- oder Salzwassermischung aufbereitet.

Noch sind die meisten Becken leer. Bauarbeiter stiefeln über den Meeresgrund, stapeln Säcke mit Aquarienkies, versenken Schiffswracks und rostige Spundwände und rühren in Betonmischern das Brandungsgestein zusammen. Die Landschaft muss einige Tage vor der für Anfang Dezember geplanten Eröffnung fertig sein, damit sich Fische, Krabben und Co. schon einleben können.

Martin Hansel wird sie in Empfang nehmen. Der 36-jährige Biologe, der als Fünfjähriger seinen ersten Goldfisch im Gurkenglas geschenkt bekam, wird Cheftierpfleger im Berliner Sea Life. Er hat die Tierarten mit ausgewählt. Eine Besonderheit seien die vielen heimischen Arten, sagt er. Meist würden eher Tropenfische gezeigt, weil sie schön bunt und klein seien – ideale Zierfische eben.

Solche dekorativen Schwärme werden auch durch den Riesenzylinder im Foyer nebenan schwimmen. Für den ist Hansel allerdings nicht zuständig. Das Sea Life verfolgt ein pädagogisches Konzept und soll auch zeigen, wie trübe es stellenweise um das Ökosystem Wasser aussieht. Für dieses Thema gibt es einen „SOS-Raum“. Außerdem wird ein Klassenzimmer eingerichtet, Besucherbetreuer halten Vorträge und beantworten Fragen. Lehrer sollen kostenlos reinkommen, um sich auf Schulausflüge vorzubereiten.

Familien mit Kindern zwischen vier und zwölf Jahren sehen die Betreiber als Hauptzielgruppe. Tatsächlich können kleine Kinder den Fischen wohl am besten die Augen schauen. Manche Eltern dürften allerdings an der Kasse nach Luft schnappen: 13,50 Euro Eintritt für Erwachsene, zehn Euro für Kinder, jeweils inklusive Aufzugfahrt durch den Riesenzylinder. Familien- und Gruppenpreise stehen noch nicht fest. Klar ist nur: Das Zoo-Aquarium ist billiger. Allerdings kann man dort nicht mit dem Lift durch die Fischschwärme fahren.

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