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Berlin: Halbe Ente

Krach zwischen den Partnern von „Pomp Duck“

Die Show „Pomp Duck and Circumstance“ ohne ihren Erfinder und Direktor HansPeter Wodarz – undenkbar. Und doch ist dies eins der möglichen Ergebnisse eines rasant eskalierenden Rechtsstreits zwischen Wodarz und seinem Teilhaber Walter Feucht. Erstes Resultat: Die Verleihung des Preises „Unternehmer des Jahres“ der Arbeitsgemeinschaft Selbstständiger Unternehmer (ASU) an Wodarz am Mittwoch fiel aus.

Feucht, der alleiniger Geschäftsführer der Gesellschaft ist, hatte nach Wodarz´ Angaben in der letzten Woche auf einer Abteilungsleitersitzung mitgeteilt, er werde die Veranstaltung nicht zulassen und notfalls per Polizeieinsatz unterbinden. Dies schrieb er auch der Berliner Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft, Claudia Peter. Wodarz setzte sich mit einer einstweiligen Verfügung zur Wehr, Feucht reagierte mit einem Hausverbot, das vom Landgericht wieder aufgehoben wurde. Dennoch verzichtete die ASU vorsichtshalber auf ihre Veranstaltung: Feucht hatte Claudia Peter gegenüber angekündigt, er werde sich über den Gerichtsbeschluss hinwegsetzen.

Feucht, Inhaber der Neu-Ulmer Firma „Uldo Backmittel“, hatte den 50-Prozent-Anteil an der Wodarz-GmbH 2003 von der Arabella-Sheraton-Gruppe übernommen – er war damals Wodarz´ Wunschpartner. Wodarz verzichtete sogar darauf, einen eigenen Geschäftsführer einzusetzen, was er nun bereut und so schnell wie möglich ändern will. Das Verhältnis zwischen beiden scheint sich seither nach und nach verschlechtert zu haben. Zum Knall kam es, als Wodarz vor einigen Wochen die Gründung einer Gesellschaft für das Projekt „Belle et fou“ in der Spielbank verkündete – ohne Feucht.

Wodarz und sein Anwalt Dieter Stassen betonen, dieser Schritt verstoße nicht gegen den Gesellschaftervertrag von „Pomp Duck“, denn der Vertrag enthalte kein Wettbewerbsverbot. Nach Wodarz Einschätzung ist Feucht erbost darüber, dass er keine Möglichkeit erhalten habe, sich an dem Projekt zu beteiligen. Feucht selbst äußerte sich nicht. Sein Berliner Anwalt Stefan Vogel erklärte lediglich, man werde gegen die Aufhebung des Hausverbots rechtlich vorgehen, da sie auf einem „unvollständigen Sachvortrag“ der Wodarz-Seite beruhe.

Die Show geht vorerst weiter wie bisher. Wodarz sagte, er habe bereits Anfragen erhalten, ob der Feucht-Anteil zu erwerben sei. Seine Einschätzung: „Feucht hat schon öfter angedeutet, dass er verkaufen wolle.“ Sonst müsse man die Gründung eines Beirats erwägen, die der GmbH-Vertrag zulasse. „Dann sollen Leute, die etwas ruhiger sind als wir beide, sich darum kümmern“. bm

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