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Berlin: Hallo Nachbar

Der Begriff Multikulti ist zum Schimpfwort verkommen. Die Integration anderer Kulturen in Berlin erscheint so manchem als Misserfolgsgeschichte.

Der Begriff Multikulti ist zum Schimpfwort verkommen. Die Integration anderer Kulturen in Berlin erscheint so manchem als Misserfolgsgeschichte. Da kann man verstehen, dass die Bürger in Pankow-Heinersdorf verunsichert sind, seitdem sie von den Plänen für eine Moschee in ihrer Nachbarschaft gehört haben. Wer das Zusammenleben mit Menschen anderer Kulturen und Religionen als endlosen Konflikt wahrnimmt, wie soll der eine islamische Gemeinde, die er nicht kennt, mit offenen Armen empfangen? Umso mehr, wenn auch der örtliche Pfarrer und einige CDU-Wahlkämpfer die Angst vor dem Fremden schüren. Dabei kann es so einfach sein. Still und ohne große öffentliche Aufmerksamkeit hat sich in Reinickendorf in den letzten 17 Jahren ein friedliches Miteinander entwickelt. Seit 1989 haben die Moscheebauer der Ahmadiyya-Gemeinde ein Gebetshaus nahe des Kurt-Schumacher-Platzes – und die Anwohner sind zufrieden. Ein evangelischer Kirchenmann lobt, was für gute Nachbarn die Muslime sind, ein Katholik, CDU-Mitglied obendrein, versteht gar nicht, wie man vor der Gemeinde Angst haben kann. Manchmal funktioniert Multikulti doch. (S. 10)

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