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Berlin: Halt, Poli-zisch!

VON TAG ZU TAG Stephan Wiehler ruft die Berliner Polizei zur Funkdisziplin auf „Spr-krrk 31 für Spree-knirtsch-zig, Zielperson biegt jetz… fiiieps… die Knarrtz-traße. Kommen, bitte!

VON TAG ZU TAG

Stephan Wiehler ruft die

Berliner Polizei zur Funkdisziplin auf

„Spr-krrk 31 für Spree-knirtsch-zig, Zielperson biegt jetz… fiiieps… die Knarrtz-traße. Kommen, bitte!“ So hört es sich an, wenn Berliner Polizisten im Einsatz kommunizieren: nicht in Geheimsprache, sondern mit analogen Funkgeräten aus den sechziger Jahren; reif fürs Museum und garantiert abhörsicher – weil man eh’ nix versteht. Während die Gauner sich längst per Handys warnen, verlieren ihre Verfolger im Störfunk die Orientierung.

Jetzt hat der Senat beschlossen, die Berliner Polizei mit neuen Digital-Funkgeräten auszustatten. Der Auftrag muss nur noch europaweit ausgeschrieben werden, doch dann soll es ganz fix gehen: Schon 2010 sollen alle Beamten störungsfrei funken können. Bis dahin müssen die Polizisten ihre defekten Alt-Funkgeräte weiter zu ihren Kollegen vom technischen Dienst tragen. Dort sitzen Experten, die sich auskennen mit den historischen Walkie-Talkies. Ersatzteile gibt es dafür schon lange keine mehr. Den Technikern bleibt nichts anderes übrig, als den vorhandenen Mangel kreativ zu nutzen. Ihr Reparaturtrick: Aus zwei mach eins.

Das hat nur einen Haken: Der Bestand an Funkgeräten geht zur Neige. Und wenn die letzten zwei zusammengebastelt sind, bleibt der Polizei wohl vorläufig nur, auf die Abhörsicherheit zu verzichten und sich bei der Gaunerjagd mit Megaphonen zu verständigen.

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