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Stadtautobahn: Handelskammer fordert Verlängerung der A 100

Wirtschaftsverbände haben dem Senat eine Liste von 100 Berliner Unternehmen überreicht, die eine Verlängerung der Autobahn A 100 von Neukölln nach Treptow fordern. Kurz vor dem Parteitag der Berliner Linken wollen IHK und Handwerkskammer so den Druck auf die Koalition erhöhen.

Vertreter von Kammern und Verbänden übergaben am Dienstag Listen mit den Namen von rund 100 Unternehmen an Vertreter der beiden Regierungsfraktionen, wie die IHK und die Handwerkskammer mitteilten. Darin fordern die Unternehmen grünes Licht für die Verlängerung der A 100 von Neukölln nach Treptow.

Mit der Aktion soll nach Angaben der Kammern erreicht werden, dass die Fraktionen von SPD und Linkspartei ihre Ablehnung eines Weiterbaus der A 100 aufgeben. Eine verlängerte Autobahn könne den West-Ost-Verkehr viel besser aufnehmen als die jetzigen Stadtstraßen, sagte IHK-Hauptgeschäftsführer Jan Eder. Er verwies auch auf die wirtschaftspolitische Bedeutsamkeit des Projekts. Von einer leistungsfähigen Verkehrsanbindung würden laut IHK allein rund 3000 Unternehmen im Umfeld der A 100 profitieren.

Ein SPD-Parteitag hatte das Verkehrsprojekt im vergangenen Jahr mehrheitlich abgelehnt. Noch größeren Widerstand gibt es offenbar bei der Linken. Es wird davon ausgegangen, dass sich der Parteitag am 24. April mit großer Mehrheit gegen den Weiterbau ausspricht, obwohl sich beide Parteien im 2006 geschlossenen Koalitionsvertrag dazu verpflichtet hatten. Dagegen setzt sich Stadtentwicklungssenatorin Ingeborg Junge-Reyer (SPD) nachdrücklich für das Projekt ein.

Geplant ist eine 2,3 Kilometer lange Neubaustrecke vom Autobahndreieck Neukölln zum Treptower Park. Die Bauarbeiten sollen 2011 beginnen und 2017 beendet werden. Die Trasse gilt als teuerste Autobahn Deutschlands. Die Kosten von rund 420 Millionen Euro werden weitgehend vom Bund getragen. (ho/ddp)

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