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Handy-Beweis: Zieh!

Andreas Conrad hat mit seinem Handy leider noch nie einen Ganoven erwischt.

Nomen est omen, weiß der Lateiner, und er hat dabei garantiert nicht ans Handy gedacht. Hätte er aber tun sollen, zumindest wenn er auch des Amerikanischen mächtig ist, in dem das Handy „cell phone“ heißt. Ein trefflicher Name, das wird jeder Polizist bestätigen, wenn er wieder einmal einen per Fotohandy überführten Missetäter seiner „prison cell“ zugeführt hat. Das geschieht hier immer öfter, und Eduard Zimmermann, auch Ganoven-Ede genannt, vor 40 Jahren Erfinder der nützlichen Serie „Aktenzeichen XY … ungelöst“, dürfte darüber laut jubeln. Ihm wurde anfangs noch unterstellt, die Sendung fördere Blockwart-Mentalität und Denunziantentum. Heute dagegen spielen immer mehr mit bei der alltäglichen Gaunerjagd, ziehen ihr Handy so blitzschnell aus der Tasche, dass selbst Billy the Kid ins große Staunen käme, welches freilich rasch in blankes Entsetzen umschlüge: Ertappt! So gesehen bewies die erste rot-rote Koalition kluge Weitsicht, als sie schon in ihren Koalitionsgesprächen die Auflösung des freiwilligen Polizeidienstes beschloss: Auch ohne solch eine Organisation kann man sich auf unsere Hilfssheriffs verlassen.

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