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Berlin: Hans Mayer: Letztes Geleit für den Literaturwissenschaftler

Eine große Trauergemeinde mit Bundespräsident Johannes Rau an der Spitze hat am Montag in Berlin dem Literaturwissenschaftler und Schriftsteller Hans Mayer das letzte Geleit gegeben. Er wurde auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof beigesetzt.

Eine große Trauergemeinde mit Bundespräsident Johannes Rau an der Spitze hat am Montag in Berlin dem Literaturwissenschaftler und Schriftsteller Hans Mayer das letzte Geleit gegeben. Er wurde auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof beigesetzt. Mayer war am 19. Mai in Tübingen im Alter von 94 Jahren gestorben. Zu den Trauergästen gehörten auch Literaturnobelpreisträger Günter Grass sowie die Schriftsteller Christa Wolf und Christoph Hein. In der Nähe des Grabes befinden sich die letzten Ruhestätten von Bertolt Brecht und des Philosophen Georg Wilhelm Friedrich Hegel.

Im Anschluss an die Beerdigung fand eine offizielle Trauerfeier in der Berliner Akademie der Künste statt. Weitere Trauergäste waren der Leiter der Bayreuther Festspiele Wolfgang Wagner, der Verleger Siegfried Unseld, die Schriftsteller Volker Braun und Adolf Muschg sowie der frühere Präsident der Berliner Akademie der Künste, Walter Jens. Kränze wurden auch vom Berliner Senat und den Städten Köln, Tübingen und Leipzig niedergelegt. Die Stadt Leipzig will Mayer am 9. Juni in einem Festakt postum die Ehrenbürgerschaft verleihen.

Am Grab würdigte der Pfarrer Mayer als einen leidenschaftlichen Aufklärer, der sich vor fünf Jahren für diesen Friedhof als seine letzte Ruhestätte entschieden habe, "damit demonstrierend, dass es eine geistige Republik gibt, aus der er nicht ausgebürgert werden kann". Zu Mayers bekanntesten Werken gehört auch das Buch "Ein Deutscher auf Widerruf".

Der bereits 1762 angelegte Dorotheenstädtische Friedhof in der Berliner Chausseestraße befindet sich in direkter Nachbarschaft zum letzten Wohnhaus Bertolt Brechts, das heute als Brecht-Museum dient. Auf dem Friedhof befinden sich die Grabstätten von Heinrich Mann, Anna Seghers, Heiner Müller und Stephan Hermlin sowie des preußischen Baumeisters Karl Friedrich Schinkel.

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