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Berlin: Harte Nuss

Der Berliner Verfassungsschutz hat unseren schönen Rechtsstaat schon unzählige Male tapfer gegen Angriffe politischer Wirrköpfe verteidigt – gelegentlich mit solchem Ehrgeiz, dass am Ende die Verfassungsfeinde anständiger aussahen als die Verfassungsschützer. Man kann nur hoffen, dass der Dienst aus seinen Fehlern klug geworden ist.

Der Berliner Verfassungsschutz hat unseren schönen Rechtsstaat schon unzählige Male tapfer gegen Angriffe politischer Wirrköpfe verteidigt – gelegentlich mit solchem Ehrgeiz, dass am Ende die Verfassungsfeinde anständiger aussahen als die Verfassungsschützer. Man kann nur hoffen, dass der Dienst aus seinen Fehlern klug geworden ist. Denn diesmal gibt es eine richtig harte Nuss zu knacken. Die Grundgesetzhüter prüfen zurzeit, ob sie ehemalige Mitarbeiter des DDR-Ministeriums für Staatssicherheit näher unter die Lupe nehmen sollen. Mit nachrichtendienstlichen Mitteln, hochgeschlagenen Kragen und allem, was dazugehört.

Mancher, der das sozialistische Spitzelsystem noch selbst erlebt hat, mag vielleicht sagen: endlich. Darauf haben wir lange gewartet, dass die Stasi mal beobachtet wird. Das gab es bisher allenfalls als Satire, wie im Wenderoman „Helden wie wir“ von Thomas Brussig .

Die Verfassungsschützer sollten die Erfahrung der Spitzelrentner nicht unterschätzen. Sonst sind sie am Ende diejenigen, die unter Beobachtung stehen.

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