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Hass-Lied: Bushido droht Politikern mit Gewalt und Tod

Rapper Bushido veröffentlicht einen Hetzsong gegen Politiker wie Claudia Roth oder Klaus Wowereit. Berlins Regierender Bürgermeister prüft nun rechtliche Schritte gegen das Video.

Politiker und Prominente suchten seine Nähe, Burda verlieh ihm gar einen Integrations-Bambi. Jetzt präsentiert Rapper Bushido die Rechnung: In einem Video zum neuen Song seines Rap-Kollegen Shindy droht er mit Gewalt und Tod. Ziel der Tiraden – pünktlich zum Verkaufsstart – sind die Grünen-Politikerin Claudia Roth und Serkan Tören (FDP). Wörtlich heißt es in dem Song „Stress ohne Grund“: „Ich schieß auf Claudia Roth“ und „ich will, dass Serkan Tören jetzt ins Gras beißt“ – dazu knallen Schüsse in dem Video, das bislang 340 000 Mal auf Youtube angeklickt wurde. Die Grüne hatte den Rapper des Antisemitismus bezichtigt, weil er sein Twitter-Profil mit einer Karte schmückte, die das Gebiet Israels in palästinensischen Farben zeigt. Der FDP-Mann wiederum wollte ihm den Bambi-Preis aberkennen lassen, weil bekannt geworden war, dass der Rapper mit einem mutmaßlich kriminellen, libanesischen Großclan eng verbunden ist. Erst diese Woche nahm die Polizei, wie berichtet, zwei Gewalttäter aus dem Umfeld des Clans fest. Die FDP-Bundestagsfraktion verurteilte „den Angriff auf Tören auf das Schärfste“. Der parlamentarische Geschäftsführer Jörg van Essen sagte: „Wir stehen für die freie Entfaltung von Kunst und Kultur. Hier ist aber jede Grenze absolut überschritten.“

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Und Grünen-Sprecher Jens Althoff ergänzte: „Das hat nichts mehr mit Rap und Kunst zu tun.“ Außer den Politikern sind auch die Entertainer Oliver Pocher und Cindy aus Marzahn Ziel des Hasses – und Rapper Kay One, der sich von Bushidos Plattenfirma getrennt hatte. Gehetzt wird obendrein gegen Homosexuelle und den Regierenden Bürgermeister.

Klaus Wowereit geht es dabei offenbar so wie manchem Kommentator auf Youtube: Er hat genug von den Ausfällen des Sängers, der sich nunmehr mit Vollbart präsentiert und an einen rappender Taliban erinnert. Nach den Worten des Vize-Senatssprechers Bernhard Schodrowski erwägt der Regierende nunmehr rechtliche Schritte. Auch die Berliner Staatsanwaltschaft prüft das Video.

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