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Berlin: Haupt-Sache

Verkehrte Welt: Da kürt ein Kosmetik-Konzern den neuen Berlin Look 2002 für hauptstädtische Häupter, aber Berlins berühmtester Barbier ist nicht da. Da lädt der bekannteste Schweizer Uhrenhersteller zur Gala ein, aber der bekannteste Schweizer Deutschlands kommt ohne Ehefrau.

Verkehrte Welt: Da kürt ein Kosmetik-Konzern den neuen Berlin Look 2002 für hauptstädtische Häupter, aber Berlins berühmtester Barbier ist nicht da. Da lädt der bekannteste Schweizer Uhrenhersteller zur Gala ein, aber der bekannteste Schweizer Deutschlands kommt ohne Ehefrau. Und obendrein lässt eine Moderatorin ihren Sender im Stich, um auf einer anderen Hochzeit zu tanzen. Frisör-, Ehe- und Medienkrise in einem? Wohl eher eine Verkettung glücklicher Umstände, denn es war Wella-Night am Gendarmenmarkt (mit Shawne Fielding-Borer), Swatch-Gala für Unicef im Martin-Gropius-Bau (mit Coiffeur Udo Walz, Ex-Botschafter Thomas Borer und Moderatorin Nina Ruge) und ZDF-Sommerfest (auch mit Nina Ruge) auf der Museumsinsel. Die meist diskutierte Frage des Abends lautetet deshalb: „Bin ich auf der richtigen Veranstaltung?“ Hans-Peter Wodarz, Herr der Enten bei „Pomp, Duck and Circumstance“, machte es sich einfach. Er wollte nach einem Blick auf den Berlin-Frisuren noch zum ZDF fahren. Während im Wella Weltstudio die Coiffeur-Kollektive aus Paris, London, Mailand und Berlin um die Wette wuschen und legten, wurde im Gropius-Bau mit demselben Eifer ins Portemonnaie gegriffen. Die Gäste (darunter Schauspielerin Sandra Speichert, Kollege Erol Sander und Jasmin „Blümchen“ Wagner) konnten tickenden Luxus erwerben, und das obendrein zugunsten von Unicef. Einen Tick besser als alle anderen war am Ende Udo Walz, der 99 Uhren kaufte. Insgesamt kamen 30 000 Euro für den guten Zweck zusammen - aufgestockt um dieselbe Summe von Michael P. Sarp, dem Deutschland-Chef des Uhrenherstellers

Swatch hier, Wella da – Uhren und Frisuren haben viel gemeinsam: Beide sind bisweilen nur zum Angucken da, weil für den Alltagsgebrauch ungeeignet. So machten denn auch die Londoner Friseure bei der Wella-Night ihren Schnitt, indem sie mit aufgepeppten Vorne-kurz-hinten-lang-Kreationen die Jury für sich gewannen. „Das ist absolut tragbar,“ lobten die Preisrichterinnen Elvira Bach (Malerin) und Claudia Roth (Grünen-Chefin). Auch Shawne Fielding gefiel’s, auch wenn sie es sich für ihren Auftritt als Jurorin frisurentechnisch einfach gemacht hatte: Sie verbarg ihre Haare unter einer Kappe von Fiona Bennett aus geheimnisvoll grün schimmernden Hahnenfedern. ling

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