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Hauptbahnhof: Dachverlängerung leicht möglich?

Die Bahn und der Architekt des Berliner Hauptbahnhofs streiten sich nach wie vor heftig über die Verlängerung des Glasdachs. Nach Meinhard von Gerkans Ansicht bedeutet eine Verlängerung keinen großen Aufwand.

Berlin - Vertreter der Deutschen Bahn und Architekt von Gerkan haben sich im Verkehrsausschuss des Bundestages einen heftigen Schlagaustausch über die Gestaltung des Gebäudes geliefert. Gerkan widersprach Aussagen der Bahn, dass eine nachträgliche Verlängerung des Berliner Bahnhofdachs auf die von ihm vorgesehene Länge von 450 Metern nur mit großem technischen Aufwand möglich sei.

Nach den Worten des namhaften Architekten ist es durch Vormontage der Dachträger, durch zeitweise Schutzmaßnahmen über den Gleisen und eine lediglich kurzfristige Sperrung der Ost-West-Trasse möglich, die fehlenden 130 Meter zu montieren. Bahn-Vorstandsmitglied Otto Wiesheu und der Chef der Bahn-Tochter DB Station and Service, Wolf-Dieter Siebert, unterstrichen vor dem Gremium dagegen die Auffassung des Unternehmens, eine Dachverlängerung sei nur bei einer Komplettsperrung der Strecke für mindestens sechs Monate möglich.

Gerkan bekräftigte außerdem seine Bereitschaft, sich trotz des gewonnenen Rechtsstreits mit der Bahn auf einen Vergleich über die Zwischendecke im unterirdischen Teil des Bahnhofs einigen zu wollen. Ein Kompromiss werde von der Bahn aber abgelehnt, monierte er. Das Landgericht Berlin hatte Ende November 2006 entschieden, dass die von der Bahn aus Kostengründen eingezogenen Decken den ursprünglichen architektonischen Entwurf des Büros Gerkan, Merk und Partner tief greifend verfälschten. Das Architekturbüro hatte den Einbau der von ihm entworfenen Konstruktion verlangt. (tso/ddp)

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